Der Westliche Maiswurzelbohrer "Diabrotica virgifera virgifera" ist einer der gefährlichsten Maisschädlinge in den USA. Und auch in Europa ist er von Südosten her auf dem Vormarsch. Die kleinen weißen Würmchen sind nur zwei bis drei Millimeter lang. Es handelt sich um Insektenlarven. Bevor sie sich verpuppen und als kleine Insekten davon fliegen, können diese Larven gewaltige Schäden in Maisfeldern anrichten. In den USA versuchen Forscher der Firma Monsanto seit Jahren, dem Westlichen Maiswurzelbohrer mit Gentechnik das Leben schwer zu machen. Sie haben Maispflanzen gezüchtet, die das Bakteriengift Bacillus thuringiensis, kurz BT, produzieren, das die Larven vergiften soll. Aber Forscher befürchten, dass der Schädling in Zukunft Resistenzen gegen das Gift aus der genmanipulierten Pflanze entwickeln könnte. Nun haben die Monsanto-Forscher einen anderen Ansatz gewählt. Das neueste aus der biologischen Grundlagenforschung: die RNS-Interferenz. Claire Cajacob, Forschungschefin bei Monsanto:
"Wir haben einen kleines Genfragment in die Maispflanzen eingeschleust. Die Pflanzen bilden nun in ihrer Wurzel bestimmte kleine RNS-Schnipsel. In den Pflanzen hat die RNS keine Wirkung, aber sobald sie von den Insektenlarven gefressen wird, verhindert das Biomolekül, dass bestimmte Proteine entstehen, die für das Insekt überlebenswichtig sind."
Ein Ausbringen der RNS als Spritzmittel ist nicht möglich. Das Prinzip funktioniert nur dann, wenn die Pflanze selbst die RNS-Schnipsel herstellt, also mit Gentechnik. Dennoch hat der Umweg von der Genmanipulation über die RNS viele Vorteile. Der Wichtigste: Die RNS-Schnipsel sind zielgenauer als alle Insektizide und auch als bisherige gentechnische Veränderungen.
"Diese RNS erkennt ganz bestimmte Boten-RNS, die von Insektengenen abgelesen wird. Das heißt: Wir haben die Möglichkeit die RNS so maßzuschneidern, dass sie nur Boten-RNS stilllegen, die in ganz bestimmten Insektenklassen vorkommen, oder sogar nur in einzelnen Arten. Die Zielgenauigkeit ist der große Vorteil dieser neuen Technologie."
Die ersten Ergebnisse aus den USA machen den Pflanzenschützern große Hoffnung. Die Gentechnik werde durch die RNS-Interferenz zugleich besser und umweltverträglicher, heißt es geradezu euphorisch von Seiten des Pflanzenschutzmittelherstellers.
"Die Feldversuche laufen auf Hochtouren. Aber wir sind noch ganz am Anfang. Es wird wohl noch mindestens zehn Jahre dauern, bis die Farmer das Produkt kaufen können."
Dass es sich trotz allem um umstrittene Gentechnik handelt, wird von der Firma nur nebenbei erwähnt. Gleichzeitig mit den US-Forschern präsentieren Wissenschaftler vom Institut für Physiologie der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai ein Pflanzenschutzverfahren mit dieser neuen Technologie. Ihr Feind: Die Baumwolleule. Die Larven eines Nachtfalters, der vor allem, aber nicht nur in chinesischen Baumwollfeldern große Schäden anrichtet. In weniger als zehn Jahren soll auch der Nachtfalter die Möglichkeiten der RNS-Interferenz zu spüren bekommen.
"Wir haben einen kleines Genfragment in die Maispflanzen eingeschleust. Die Pflanzen bilden nun in ihrer Wurzel bestimmte kleine RNS-Schnipsel. In den Pflanzen hat die RNS keine Wirkung, aber sobald sie von den Insektenlarven gefressen wird, verhindert das Biomolekül, dass bestimmte Proteine entstehen, die für das Insekt überlebenswichtig sind."
Ein Ausbringen der RNS als Spritzmittel ist nicht möglich. Das Prinzip funktioniert nur dann, wenn die Pflanze selbst die RNS-Schnipsel herstellt, also mit Gentechnik. Dennoch hat der Umweg von der Genmanipulation über die RNS viele Vorteile. Der Wichtigste: Die RNS-Schnipsel sind zielgenauer als alle Insektizide und auch als bisherige gentechnische Veränderungen.
"Diese RNS erkennt ganz bestimmte Boten-RNS, die von Insektengenen abgelesen wird. Das heißt: Wir haben die Möglichkeit die RNS so maßzuschneidern, dass sie nur Boten-RNS stilllegen, die in ganz bestimmten Insektenklassen vorkommen, oder sogar nur in einzelnen Arten. Die Zielgenauigkeit ist der große Vorteil dieser neuen Technologie."
Die ersten Ergebnisse aus den USA machen den Pflanzenschützern große Hoffnung. Die Gentechnik werde durch die RNS-Interferenz zugleich besser und umweltverträglicher, heißt es geradezu euphorisch von Seiten des Pflanzenschutzmittelherstellers.
"Die Feldversuche laufen auf Hochtouren. Aber wir sind noch ganz am Anfang. Es wird wohl noch mindestens zehn Jahre dauern, bis die Farmer das Produkt kaufen können."
Dass es sich trotz allem um umstrittene Gentechnik handelt, wird von der Firma nur nebenbei erwähnt. Gleichzeitig mit den US-Forschern präsentieren Wissenschaftler vom Institut für Physiologie der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai ein Pflanzenschutzverfahren mit dieser neuen Technologie. Ihr Feind: Die Baumwolleule. Die Larven eines Nachtfalters, der vor allem, aber nicht nur in chinesischen Baumwollfeldern große Schäden anrichtet. In weniger als zehn Jahren soll auch der Nachtfalter die Möglichkeiten der RNS-Interferenz zu spüren bekommen.