Es sei im Prinzip ein klassisches Paradoxon, so Reuben Sharma. In Südostasien leben zwar die meisten bedrohten Tiere der Welt, die Zoologischen Gärten hingegen seien am schlechtesten ausgerüstet, so der Veterinärmediziner vom Wildlife Research and Conservation Centre der Universität Putra Malaysia. Das Problem sei das Fehlen von Standards für die Tierhaltung in Tiergärten in Asien.
"Ich denke, dass es zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten gibt, was die Haltung von Tieren in Zoos in Südostasien angeht. Daher wollen wir einheitliche Standards für die Pflege, die Haltung und das Füttern von Tieren in Gefangenschaft entwickeln. Natürlich bekommen wir vor allem von außen viele Vorschläge, was wir alles verbessern müssen. Ziel ist es jedoch vielmehr, Schritt für Schritt ein eigenes Regelsystem für die Tierpflege zu entwickeln."
Denn Standards, die in Amerika oder Europa funktionieren, müssen nicht für Südostasien geeignet sein. In Malaysia herrscht ein anderes Klima, es gibt anderes Futter und die Zusammensetzung der Tiere ist ebenfalls eigen im Vergleich zu Zoos anderer Kontinente. Falsches Futter kann schnell zu Durchfall oder einer Mangelernährung führen. Derart geschwächte Tiere erleiden schnell Infektionen. Dann ist mitunter nicht nur das Leben des Tieres selbst gefährdet, sondern schlimmstenfalls der Bestand ganzer Tiergruppen. Die Tiergärten in Südostasien brauchen, so Reuben Sharma, eigene Standards. Mit der Erstellung dieser habe ihn die Regierung Malaysias beauftragt.
"Zunächst haben wir damit angefangen, die Zoos zu besuchen und uns vor Ort die Probleme anzuschauen: Woran hakt es? Was kann verbessert werden? Wir haben die Zoomitarbeiter gefragt und mit ihnen zusammen nach Lösungen gesucht. Diese Evaluierung ist also keine einseitige Maßnahme von oben herab, sondern ein Problemlösen auf Augenhöhe. Unserer Meinung nach werden die Tiere am meisten profitieren, wenn wir dieses Projekt gemeinsam angehen und alle Mitarbeiter bei der Erstellung der Standards teilhaben lassen."
Von den 40 großen Tiergärten in Malaysia haben Reuben Sharma und seine Kollegen die ersten 15 bereits evaluiert. Das Projekt sei aber nicht nur für Malaysia ausgelegt, sondern ebenso werden Indonesien, die Philippinen oder Thailand auf dem Programm stehen. Der Katalog an Kriterien umfasst sämtliche Belange der Zoos bei der Tierhaltung: Platz, Futter, Hygiene, Ausbildungsstandards der Pfleger, der Veterinäre sowie generelle Managementfragen. All dies gelte es zu dokumentieren, dann zu analysieren und aus diesen Daten Standards in Absprache mit den Regierungen und zuständigen Organisationen zu erstellen.
"Um ehrlich zu sein, das größte Problem ist die Finanzierung eines solchen Vorhabens; hinzukommen Platzprobleme, weil viele Zoos einfach nur sehr kleine Anlagen haben. Wir empfehlen dann in der Regel, dass die Tiergärten weniger Tiere halten sollen, dass sie etwa über Austauschprogramme Tiere abgeben. Haben die Zoos weniger Tiere, ist es einfach einfacher, ihnen eine bessere, also weitgehend artgerechte Haltung zukommen zu lassen."
Inwiefern die Regierung die Kosten für den Umbau der Zoos übernehmen wird, stehe noch nicht fest. Wichtig sei auch eine Art Dachorganisation, damit der Austausch zwischen den Kontinenten funktioniert. Daher plant Reuben Sharma Großes.
"Wir wollen die Internationale Gesellschaft für Zootierhaltung gründen. In dieser Vereinigung sollen am besten Experten von überall auf der Welt gemeinsam ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Ziel sind unter anderem Austauschprogramme, also dass Zootierärzte von Europa und Amerika nach Asien kommen und umgekehrt, damit wir zusammen etwas erreichen. Aber klar ist auch, dass dies nicht einfach wird."
Noch sei es bloß eine Idee, aber immerhin eine, die immer konkretere Formen annimmt, so Reuben Sharma. In Wien wurde über die Gründung einer solchen Gesellschaft diskutiert, denn eines sei allen Tierärzten und Forschern auf dem Kongress klar gewesen: Ziel ist ein internationaler Austausch unabhängig von Ländern oder Kontinenten, denn in fast jedem Zoo leben Tiere aus aller Welt.
"Ich denke, dass es zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten gibt, was die Haltung von Tieren in Zoos in Südostasien angeht. Daher wollen wir einheitliche Standards für die Pflege, die Haltung und das Füttern von Tieren in Gefangenschaft entwickeln. Natürlich bekommen wir vor allem von außen viele Vorschläge, was wir alles verbessern müssen. Ziel ist es jedoch vielmehr, Schritt für Schritt ein eigenes Regelsystem für die Tierpflege zu entwickeln."
Denn Standards, die in Amerika oder Europa funktionieren, müssen nicht für Südostasien geeignet sein. In Malaysia herrscht ein anderes Klima, es gibt anderes Futter und die Zusammensetzung der Tiere ist ebenfalls eigen im Vergleich zu Zoos anderer Kontinente. Falsches Futter kann schnell zu Durchfall oder einer Mangelernährung führen. Derart geschwächte Tiere erleiden schnell Infektionen. Dann ist mitunter nicht nur das Leben des Tieres selbst gefährdet, sondern schlimmstenfalls der Bestand ganzer Tiergruppen. Die Tiergärten in Südostasien brauchen, so Reuben Sharma, eigene Standards. Mit der Erstellung dieser habe ihn die Regierung Malaysias beauftragt.
"Zunächst haben wir damit angefangen, die Zoos zu besuchen und uns vor Ort die Probleme anzuschauen: Woran hakt es? Was kann verbessert werden? Wir haben die Zoomitarbeiter gefragt und mit ihnen zusammen nach Lösungen gesucht. Diese Evaluierung ist also keine einseitige Maßnahme von oben herab, sondern ein Problemlösen auf Augenhöhe. Unserer Meinung nach werden die Tiere am meisten profitieren, wenn wir dieses Projekt gemeinsam angehen und alle Mitarbeiter bei der Erstellung der Standards teilhaben lassen."
Von den 40 großen Tiergärten in Malaysia haben Reuben Sharma und seine Kollegen die ersten 15 bereits evaluiert. Das Projekt sei aber nicht nur für Malaysia ausgelegt, sondern ebenso werden Indonesien, die Philippinen oder Thailand auf dem Programm stehen. Der Katalog an Kriterien umfasst sämtliche Belange der Zoos bei der Tierhaltung: Platz, Futter, Hygiene, Ausbildungsstandards der Pfleger, der Veterinäre sowie generelle Managementfragen. All dies gelte es zu dokumentieren, dann zu analysieren und aus diesen Daten Standards in Absprache mit den Regierungen und zuständigen Organisationen zu erstellen.
"Um ehrlich zu sein, das größte Problem ist die Finanzierung eines solchen Vorhabens; hinzukommen Platzprobleme, weil viele Zoos einfach nur sehr kleine Anlagen haben. Wir empfehlen dann in der Regel, dass die Tiergärten weniger Tiere halten sollen, dass sie etwa über Austauschprogramme Tiere abgeben. Haben die Zoos weniger Tiere, ist es einfach einfacher, ihnen eine bessere, also weitgehend artgerechte Haltung zukommen zu lassen."
Inwiefern die Regierung die Kosten für den Umbau der Zoos übernehmen wird, stehe noch nicht fest. Wichtig sei auch eine Art Dachorganisation, damit der Austausch zwischen den Kontinenten funktioniert. Daher plant Reuben Sharma Großes.
"Wir wollen die Internationale Gesellschaft für Zootierhaltung gründen. In dieser Vereinigung sollen am besten Experten von überall auf der Welt gemeinsam ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Ziel sind unter anderem Austauschprogramme, also dass Zootierärzte von Europa und Amerika nach Asien kommen und umgekehrt, damit wir zusammen etwas erreichen. Aber klar ist auch, dass dies nicht einfach wird."
Noch sei es bloß eine Idee, aber immerhin eine, die immer konkretere Formen annimmt, so Reuben Sharma. In Wien wurde über die Gründung einer solchen Gesellschaft diskutiert, denn eines sei allen Tierärzten und Forschern auf dem Kongress klar gewesen: Ziel ist ein internationaler Austausch unabhängig von Ländern oder Kontinenten, denn in fast jedem Zoo leben Tiere aus aller Welt.