Im Januar ist eSPORTS1 an den Start gegangen, der erste und bisher einzige Pay-TV-Sender im deutschsprachigen Raum, der sich 24 Stunden mit dem Thema E-Sports beschäftigt. Er gehört zum Fernsehsender Sport1. Er bietet ein Programm mit Live-Berichterstattung von großen Events, Highlight-Sendungen und eigenproduzierten Magazinen und zeigt die größten und bekanntesten E-Sport-Titel wie Dota 2, FIFA 19, Overwatch, League of Legends, Hearthstone oder Clash-Royale.
"eSPORTS1 ist Teil einer Gesamtstrategie von Sport1. Wir nutzen die Reichweite", sagte Mitgründer Daniel von Busse im Dlf. Der Verantwortung, kritisch gesehene Online-Taktik-Shooter wie Counter-Strike zu übertragen, werde man allein durch das Pay-TV-Merkmal gerecht. Das werde man nicht im Free TV übertragen, obwohl es sich um einen FSK-16-Titel handele. "Die Inhalte sollen von denjenigen konsumiert werden, die es auch dürfen."
"Wie Handball oder Eishockey"
Daniel von Busse habe einige E-Sport-Events miterlebt, das habe ihn sehr an Handball oder Eishockey erinnert. "Wir wollen das Phänomen und die Faszination des E-Sports den Menschen darstellen. Das ist nicht so weit weg von der normalen Sportberichterstattung." Die Menschen liebten ihre Helden, seien davon fasziniert. So wie auch zum Beispiel beim Spiel League of Legends, wo fünf gegen fünf Spieler antreten. "Selbstverständlich spielen die Protagonisten eine große Rolle. Menschen interessieren sich für Menschen."
Von anderen E-Sport-Anbietern unterscheide sich eSPORTS1 vor allem in der Redaktionsgröße, sagte von Busse. 30 bis 40 Redakteure sollen "einordnen, erlebbar machen - auch für ein breites Publikum." Dabei gebe es einen Spagat, den man mit dem Sender eingehen müsse: "Dass wir bei der Zielgruppe anerkannt sind. Aber auch das übliche Fernsehauge muss das verfolgen können."
"Fußball ist auskommerzialisiert"
Natürlich spiele auch der finanzielle Aspekt eine große Rolle bei der Entscheidung. "Wir sind eine kommerzielle Plattform, ein Fernsehsender. Selbstverständlich wollen wir auch Gewinne erzielen", sagte von Busse. E-Sport liefere enorme Zahlen bei der Aufmerksamkeit, habe deshalb großes Potenzial - natürlich auch kommerziell. "Selbstverständlich haben die großen Agenturen und die Werbetreibenden geschaut: Wo ist die Zielgruppe? Fußball ist auskommerzialisiert. Wir sind von der Medienseite zusammen mit Werbetreibenden froh, das es einen Markt gibt, der nicht auskommerzialisiert ist."
Die Fernsehnutzung sinke überproportional vor allem bei jungen Menschen. 90 Minuten ein 0:0 von Leverkusen gegen Bochum - "das ist nicht mehr die Art und Weise, wie Medien komsumiert werden." E-Sport sei ein Phänomen, das junge Menschen begeistere. "Ob das Sport ist oder nicht, haben wir nicht zu beantworten, mussten wir nicht beantworten. Für uns ist E-Sport ein Phänomen, was gekommen ist, um zu bleiben."
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