Leute sitzen, stehen und laufen, während sie tief über ihre Smartphones gebeugt sind: Fast wirkt das ein bisschen wie das Verhalten ferngesteuerter Zombies. An öffentlichen Orten ist das kein seltener Anblick. Facebook, Instagram und Co. sorgen dafür, dass unsere Kommunikation mehr und mehr im Netz stattfindet. Und das kann auch zur Suchtfalle werden.
Stephan Pitten ist Diplompsychologe. Er ist Mitorganisator der Ausstellung "Bildersucht & Cyberflucht", die sich mit dem Problem der sogenannten Medienabhängigkeit auseinandersetzt. Im Dlf erklärte er, dass neue Medien ähnlich wie Alkohol, Nikotin und andere Drogen eine Auswirkung auf das Belohnungssytem im Gehirn des Menschen haben.
Wir haben noch länger mit Stephan Pitten gesprochen -
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Immer mehr Menschen nutzen neue Medien fast zwanghaft, wie Pitten sagte. Bei ihnen fänden soziale Kontakte hauptsächlich über Games oder das Smartphone statt. "Selbst sexuelle Kontakte haben sie virtuell." Dabei spiele soziale Anerkennung als Motivation eine wesentliche Rolle. Auch der Leistungsdruck der Gesellschaft sei eine der Ursachen für Medienabhängigkeit. Die Gründe für suchtähnliches Verhalten in diesem Bereich seien aber vielfältig und komplex. Die mobile Ausstellung "Bildersucht & Cyberflucht" des Fachverbands Medienabhängigkeit wolle Mediensucht deswegen nachvollziehbar machen.
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