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Philosophen zur Zukunft der EU
„Europa ist nicht auf dem Sterbebett“

Kühne Vorschläge, die Brüssel sofort umsetzen könnte: Die "Twelve Stars"-Initiative lässt die politische Philosophie Ideen zur Zukunft Europas entwickeln - von der Finanztransaktionssteuer bis zum europaweiten Grundeinkommen. Keine Utopie, sondern realisierbar, sagte Herausgeber Joachim Helfer im Dlf.

Joachim Helfer im Corsogespräch mit Ulrich Biermann |
Menschen gehen auf einem Arm mit EU-Flagge zum ausgestreckten Finger (Illustration).
Wohin steuert Europa? Darüber müsse man reden - und weniger schimpfen, findet die "Twelve Stars"-Initiative (imago / Gary Waters )
24 Philosophinnen und Philosophen wurden von der Initiative Twelve Stars nach ihren Ideen zur Zukunft Europas gefragt. Die einen fordern Betriebe von den Beschäftigten leiten zu lassen, andere wollen mehr Finanzregulierung und -aufsicht, und auch der Vorschlag, die Massentierhaltung abzuschaffen, findet sich in der Anthologie zum Europa von morgen.
Philosophie im Dialog mit den Bürgern Europas
Der Schriftsteller Joachim Helfer, Mitherausgeber und Übersetzer des Buchs, warnt davor, Europa nur als Thema für Sonntagsreden und zur Erhebung de Gefühls zu sehen. "Vieles, was schief läuft im europäischen politischen Diskurs, hat weniger mit mangelnder Metaphysik zu tun, sondern mit der mangelnden Bereitschaft, Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen und angemessen zu reagieren", sagte er im Deutschlandfunk.
Der Autor Joachim Helfer
Der Autor Joachim Helfer (imago/gezett)
Alle gesammelten Ideen wurden online offen diskutiert, einzige Vorgabe: "Dagegen sein reicht nicht, man sollte schon Argumente liefern können." Diese Argumente fanden dann auch Berücksichtigung bei den jeweiligen Texten, denn, so Joachim Helfer: "Es geht nicht um das allgemeine Geschimpfe."
Alle Beiträge zur Twelve Stars Initiative sind online hier zu finden.
Wir haben noch länger mit Joachim Helfer gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.