Am vergangenen Samstag hatten die Macher von „Phönix“ allen Grund zum Jubel: Nachdem im schwedischen Vidsel ein Hubschrauber den Prototypen von „EADS Space“ auf 2400 Meter Höhe gezogen und ihn dann schlicht fallen gelassen hatte, flog der antriebslose und rund eine Tonne schwere Demonstrator zielsicher seinen Heimatflughafen an und landete autonom und ohne externe Hilfe wie ein Flugzeug. Doch ob sich Phönix in Zukunft weiter fliegen wird, ist fraglich. Noch sei es ein rein nationales Vorhaben, erklärt Wilhelm Gockel, zuständig für den Bereich „Orbitale Infrastruktur“ beim Weltraumkonzern EADS: „Der nächste Schritt wird sicherlich auf einer europäischen Ebene stattfinden. Wir müssen aber noch sehr viel mehr mit der ESA zusammenarbeiten.“
So trägt der Gleiter derzeit noch das Wahrzeichen Bremens – den Schlüssel – auf seinem Leitwerk. Denn die Hansestadt beteiligte sich mit vier Millionen Euro an der Entwicklung des Raumschiffs, EADS Space steuerte selbst nochmals das Doppelte bei. Für ein Projekt solchen Ausmaßes ist dies jedoch nur ein Startschuss, sagt Johann Spies, Entwickler neuer Transportsysteme bei EADS: „Die Entwicklung eines solchen völlig neuartigen Gerätes ist für eine Privatfirma aus finanzieller Sicht zu riskant.“ Spies befürwortet daher eine öffentliche Finanzierung, während die Industrie später weitere Geräte bauen und betreiben könnte. Und so stieg das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bei der Finanzierung ein, um so bei der europäischen Weltraumagentur für Phoenix zu werben. „Die aktuelle europäische Trägerrakete Ariane 5 wird in absehbarer Zeit nicht mehr dem technologischen Stand entsprechen. Weil bis zur nächsten Generation eines Trägers etwa zehn Jahre Entwicklungszeit nötig sind, werden jetzt Versuche und Überlegungen angestellt, wie eine Nachfolge aussehen könnte“, schildert DLR Projektdirektor Walter Döllinger.
Damit möchte Europa den Fehler der US-amerikanischen Konkurrenz vermeiden, ein überaltertes System wie das Space Shuttle weiter betreiben zu müssen, weil man die Entwicklung von Alternativen vernachlässigte. Das Raumschiff, das die Ariane-Reihe eines Tages ablösen könnte, muss heute entwickelt werden. „Der EADS-Standort Bremen möchte ein wiederverwendbares Trägersystem in die Diskussion einbringen und erwirbt sich dafür eine gewisse technologische Kompetenz. Dazu diente dieser Flugversuch.“ Frankreich setze im Wesentlichen auf Raketen klassischer Art, während Deutschland mehr in Richtung wiederverwendbarer Komponenten ziele. Doch weniger Nachhaltigkeit als Kosteneffizienz dominieren im Raumfahrtbetrieb. Dies belegen die Weltraumutopien des US-Präsidenten, denn das hierfür vorgeschlagene Konzept eines „Crew Exploration Vehicle“ sieht wieder Kapseln und Wegwerfraketen vor. Frankreich als derzeitiger Hauptfinanzier der unbemannten europäischen Raumfahrt setzt ebenfalls lieber auf eine weiterentwickelte „Ariane 6“, als sich auf das dünne Eis von technologischem Neuland zu wagen. Döllinger sieht eine Weg weisende Entscheidung darüber in maximal zwei Jahren. Doch die Chancen für Phönix stehen schlecht, denn er sei zu teuer, zu unsicher und zu langwierig, so unken Kritiker. Auch Walter Döllinger räumt ein: „Die Entwicklung der Ariane kostete bisher etwa acht Milliarden Euro. Ein wiederverwendbares System ist unter zehn Milliarden nicht zu bekommen. Ob sich Europa auf eine derartige Investition einlassen wird, ist derzeit nicht abschätzbar.“
[Quelle: Guido Meyer]
So trägt der Gleiter derzeit noch das Wahrzeichen Bremens – den Schlüssel – auf seinem Leitwerk. Denn die Hansestadt beteiligte sich mit vier Millionen Euro an der Entwicklung des Raumschiffs, EADS Space steuerte selbst nochmals das Doppelte bei. Für ein Projekt solchen Ausmaßes ist dies jedoch nur ein Startschuss, sagt Johann Spies, Entwickler neuer Transportsysteme bei EADS: „Die Entwicklung eines solchen völlig neuartigen Gerätes ist für eine Privatfirma aus finanzieller Sicht zu riskant.“ Spies befürwortet daher eine öffentliche Finanzierung, während die Industrie später weitere Geräte bauen und betreiben könnte. Und so stieg das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bei der Finanzierung ein, um so bei der europäischen Weltraumagentur für Phoenix zu werben. „Die aktuelle europäische Trägerrakete Ariane 5 wird in absehbarer Zeit nicht mehr dem technologischen Stand entsprechen. Weil bis zur nächsten Generation eines Trägers etwa zehn Jahre Entwicklungszeit nötig sind, werden jetzt Versuche und Überlegungen angestellt, wie eine Nachfolge aussehen könnte“, schildert DLR Projektdirektor Walter Döllinger.
Damit möchte Europa den Fehler der US-amerikanischen Konkurrenz vermeiden, ein überaltertes System wie das Space Shuttle weiter betreiben zu müssen, weil man die Entwicklung von Alternativen vernachlässigte. Das Raumschiff, das die Ariane-Reihe eines Tages ablösen könnte, muss heute entwickelt werden. „Der EADS-Standort Bremen möchte ein wiederverwendbares Trägersystem in die Diskussion einbringen und erwirbt sich dafür eine gewisse technologische Kompetenz. Dazu diente dieser Flugversuch.“ Frankreich setze im Wesentlichen auf Raketen klassischer Art, während Deutschland mehr in Richtung wiederverwendbarer Komponenten ziele. Doch weniger Nachhaltigkeit als Kosteneffizienz dominieren im Raumfahrtbetrieb. Dies belegen die Weltraumutopien des US-Präsidenten, denn das hierfür vorgeschlagene Konzept eines „Crew Exploration Vehicle“ sieht wieder Kapseln und Wegwerfraketen vor. Frankreich als derzeitiger Hauptfinanzier der unbemannten europäischen Raumfahrt setzt ebenfalls lieber auf eine weiterentwickelte „Ariane 6“, als sich auf das dünne Eis von technologischem Neuland zu wagen. Döllinger sieht eine Weg weisende Entscheidung darüber in maximal zwei Jahren. Doch die Chancen für Phönix stehen schlecht, denn er sei zu teuer, zu unsicher und zu langwierig, so unken Kritiker. Auch Walter Döllinger räumt ein: „Die Entwicklung der Ariane kostete bisher etwa acht Milliarden Euro. Ein wiederverwendbares System ist unter zehn Milliarden nicht zu bekommen. Ob sich Europa auf eine derartige Investition einlassen wird, ist derzeit nicht abschätzbar.“
[Quelle: Guido Meyer]