
Manchmal imitiert er ein vorbeifahrendes Fahrrad. Und erfindet große Suiten mit seltsamen Titeln wie "Loving Suite Pour Birdy So". Roberto Negro bei einer Performance zu lauschen, ist wie ein Seiltanz auf dem schmalen Grat der Melancholie. Auf der Bühne liebt er Späße mit ernsten Untertönen. Er ist ein faszinierender Pianist und ideenreicher Komponist, der gelegentlich an Erik Satie und John Cage erinnert. Die Direction Artistique ist bei dem Tastenkünstler, der aus Turin stammt, in Kinshasa aufgewachsen ist und in Frankreich lebt, in besten Händen. Immer neue Ensembles bildet Roberto Negro, der Mitglied der französischen Musikergemeinschaft Tricollectif ist, und gibt ihnen Namen wie La Scala, DaDaDa oder auch Kimono. Über einen Zeitraum von zehn Jahren erschienen Alben von bestechender Originalität.