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Piano Solo: Matej Benko und Daniel Szabó

Es mag auch an der besonderen Klangsphäre in der Prager St. Laurentius-Kirche liegen, dass die Konzerte des alljährlich im November gebotenen Jazz Piano Festivals zu wahren Andachten geraten. Sicher ist jedoch, dass die Tastenvirtuosen, die ihre Improvisationsphantasien dort offenlegen, sich allesamt als Meister der Kunst erweisen, exakt ausgetüftelte Strukturen in Harmonie und Rhythmik mit Verve und Emotion zu präsentieren.

    Die oft eingeforderte und selten genug erreichte Einheit von Kopf und Seele im zeitgenössischen Jazz zeigt sich bei ihnen in eindrucksvoller Weise. Das gilt für den erst 28jährigen, international noch weitgehend unbekannten Slowaken Matej Benko ebenso wie für seinen vier Jahre älteren Kollegen aus Ungarn, Daniel Szabó. Er hat seine Kompetenz als Komponist und Solist bereits auf mehreren europäischen Festivals bewiesen - als Leiter eines eigenen Trios. Im unbegleiteten Spiel schwingen sich beide Pianisten zu faszinierenden Höhenflügen durch grenzenlose Klang- und Improvisationsräume auf.

    Jazz Piano Festival Prag, 18. November 2006