Nähme man Henri Matisses Bildern die Farbe, fielen sie in sich zusammen, sagte Pablo Picasso einmal. Bei seinen Werken würde das nicht geschehen.
"Pablo Picassos lebenslanges Interesse am Spiel mit Schwarz, Weiß und Grautönen komme von der Bedeutung, die er der Zeichnung beimaß, erklärt die Kuratorin Carmen Giménez. Picasso habe keinen Unterschied zwischen Zeichnung, Bild und Skulptur gemacht, sondern die schwarze Linie auf weißem Grund über alles gestellt."
Von diesem Primat der Linie geht die Ausstellung aus, die Carmen Giménez für das Guggenheim Museum organisiert hat. Sie beginnt mit dem sorgfältig restaurierten Bildnis der "Bügelnden Frau" von 1904 und endet mit "Drei Figuren" von 1971. Dazwischen werden hundertsechzehn weitere Bilder, Arbeiten auf Papier und Skulpturen präsentiert, von Beispielen aus Picassos blauer und rosa Periode, über solche aus der kubistischen und neoklassizistischen Phase bis hin zu den surrealistischen Experimenten, den Stillleben mit Blutwürsten und den Erotika der späten Jahre.
Picasso habe einige seiner zartesten und seiner brutalsten Werke in schwarz und weiß gehalten, sagt Carmen Giménez. Etwa den Akt einer Frau mit Gitarre von 1909:
"Es ist Kohle auf Leinwand und das erste Mal, wo Picasso das Motiv der Gitarre verwendet. Daneben zeigen wir eine ganze Reihe von Porträts von Marie-Thérèse Walter, Picassos Geliebter, die genauso zart sind."
Den brutalen Gegensatz dazu bilden die Vorläufer zu Picassos berühmten Kriegsbild "Guernica":
"Im "Atelier der Hutmacherin" von 1926 nimmt Picasso den Stil voraus, in dem er "Guernica" ein Jahrzehnt später malen wird. Man sieht auf dem Bild sogar ein Fenster, das in "Guernica" wieder auftaucht."
Es gibt kaum einen Aspekt von Pablo Picassos Werk, der nicht bereits beleuchtet worden ist. Doch nimmt diese Ausstellung für sich in Anspruch, zum ersten Mal Pablo Picasso in Schwarz-weiß die Ehre zu erweisen. Mit dem Ziel, dem Publikum zu zeigen:
"…dass Picasso keine Farbe brauchte, um ein großartiger Künstler zu sein."
Carmen Giménez sieht Pablo Picasso in der Tradition El Grecos, Velasquez' und Goyas, jener spanischen Virtuosen der schwarz-weißen Palette. Doch anders als bei diesen alten Meistern gibt es bei Picasso zu viel des nicht Guten. Das wird zumal in monumentalen Ausstellungen wie diesen nur allzu deutlich. "Picasso Black and White" ist mit Masse für die Massen konzipiert und aller Weißheit zum Trotz eher erschlagend als erhellend.
Guggenheim Museum, New York: Picasso Black and White. Bis 23. Januar. Zur Ausstellung ist unter demselben Titel im Prestel Verlag ein 224-seitiger Katalog erschienen. Er kostet gebunden 60 Dollar, broschiert 45 Dollar.
"Pablo Picassos lebenslanges Interesse am Spiel mit Schwarz, Weiß und Grautönen komme von der Bedeutung, die er der Zeichnung beimaß, erklärt die Kuratorin Carmen Giménez. Picasso habe keinen Unterschied zwischen Zeichnung, Bild und Skulptur gemacht, sondern die schwarze Linie auf weißem Grund über alles gestellt."
Von diesem Primat der Linie geht die Ausstellung aus, die Carmen Giménez für das Guggenheim Museum organisiert hat. Sie beginnt mit dem sorgfältig restaurierten Bildnis der "Bügelnden Frau" von 1904 und endet mit "Drei Figuren" von 1971. Dazwischen werden hundertsechzehn weitere Bilder, Arbeiten auf Papier und Skulpturen präsentiert, von Beispielen aus Picassos blauer und rosa Periode, über solche aus der kubistischen und neoklassizistischen Phase bis hin zu den surrealistischen Experimenten, den Stillleben mit Blutwürsten und den Erotika der späten Jahre.
Picasso habe einige seiner zartesten und seiner brutalsten Werke in schwarz und weiß gehalten, sagt Carmen Giménez. Etwa den Akt einer Frau mit Gitarre von 1909:
"Es ist Kohle auf Leinwand und das erste Mal, wo Picasso das Motiv der Gitarre verwendet. Daneben zeigen wir eine ganze Reihe von Porträts von Marie-Thérèse Walter, Picassos Geliebter, die genauso zart sind."
Den brutalen Gegensatz dazu bilden die Vorläufer zu Picassos berühmten Kriegsbild "Guernica":
"Im "Atelier der Hutmacherin" von 1926 nimmt Picasso den Stil voraus, in dem er "Guernica" ein Jahrzehnt später malen wird. Man sieht auf dem Bild sogar ein Fenster, das in "Guernica" wieder auftaucht."
Es gibt kaum einen Aspekt von Pablo Picassos Werk, der nicht bereits beleuchtet worden ist. Doch nimmt diese Ausstellung für sich in Anspruch, zum ersten Mal Pablo Picasso in Schwarz-weiß die Ehre zu erweisen. Mit dem Ziel, dem Publikum zu zeigen:
"…dass Picasso keine Farbe brauchte, um ein großartiger Künstler zu sein."
Carmen Giménez sieht Pablo Picasso in der Tradition El Grecos, Velasquez' und Goyas, jener spanischen Virtuosen der schwarz-weißen Palette. Doch anders als bei diesen alten Meistern gibt es bei Picasso zu viel des nicht Guten. Das wird zumal in monumentalen Ausstellungen wie diesen nur allzu deutlich. "Picasso Black and White" ist mit Masse für die Massen konzipiert und aller Weißheit zum Trotz eher erschlagend als erhellend.
Guggenheim Museum, New York: Picasso Black and White. Bis 23. Januar. Zur Ausstellung ist unter demselben Titel im Prestel Verlag ein 224-seitiger Katalog erschienen. Er kostet gebunden 60 Dollar, broschiert 45 Dollar.