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Pille Truvada gegen AIDS
"Kein 100-prozentiger Schutz"

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Medikament Truvada zur HIV-Vorbeugung zugelassen. Bei täglicher Einnahme könnten sich besonders gefährdete Personen vor einer Ansteckung schützen. 100-prozentig sei dieser Schutz aber nicht, sagte DLF-Wissenschaftsexperte Martin Winkelheide.

Martin Winkelheide im Gespräch mit Carsten Schroeder |
    Das Anti-AIDS-Mittel "Truvada" ist in den USA jetzt erstmals auch als Präventionsmittel zugelassen worden.
    Das Anti-AIDS-Mittel "Truvada" ist in den USA jetzt erstmals auch als Präventionsmittel zugelassen worden. (picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini)
    Eine Infektion mit dem AIDS-Virus HIV ist gut behandelbar und das über lange Zeit. Ärzte können inzwischen unter mehr als zwei Dutzend Wirkstoffen wählen, um eine optimale Medikamenten-Kombination zusammenzustellen. Die Medikamente bremsen gezielt die Vermehrung des Virus im Körper.
    AIDS-Medikamente können aber auch eine Ansteckung mit dem Virus verhindern. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat daher jetzt die Zulassung des Medikaments Truvada zur HIV-Vorbeugung empfohlen. Das Medikament biete einen zusätzlichen Schutz für Menschen mit einem hohen Ansteckungsrisiko. Es sei allerdings nicht als Kondom-Ersatz gedacht, betont die Behörde.
    Auch DLF-Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide warnt: Einen 100-prozentigen Schutz biete das Medikament nur, wenn man es täglich genau nach Vorschrift einnehme. Und selbst dann müssen die Betroffenen mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Müdigkeit rechnen, was die Einnahme erschwere. Geeignet sei das Medikament für Homosexuelle und Partnerschaften, in denen einer der Partner bereits mit dem HIV-Virus infiziert sei.
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