"Wir haben an zehn Straßenlampen-Polytraps aufgestellt. Das sind Plastikfallen, PET-Plastikfallen, man hat unten einen Trichter dran und dann einen Becher mit einer Flüssigkeit, in unserem Fall jetzt Seifenwasser. Der Sinn ist dann: Wir hängen die unter die Lampe. Die Insekten, die angezogen werden von dem Licht, schwirren dort um die Lampe herum, fliegen dann in diese rein, fallen in den Trichter und dann in unsere Fangflüssigkeit rein."
Diese Fallen hat Tom Hennet jeweils in acht Metern Höhe aufgehängt, eineinhalb Meter unterhalb der Leuchtquelle. Dieser Abstand musste genau eingehalten werden, schließlich durfte das Licht nicht blockiert und damit die Sicherheit für Autos gefährdet werden. Dienstags bis freitags musste Hennet frühmorgens in der Dämmerung an jeder der zehn Lampen auf eine drei Meter hohe Leiter steigen, dann konnte er die Insektenfalle mit einem Flaschenzug herunterziehen. Anschließend hat er die Insekten gezählt, getrocknet und gewogen, um die Biomasse zu bestimmen. Nach drei Monaten Messung war Ende Juli Schluss. Ein bisher einmaliges Forschungsprojekt.
"Es gibt natürlich viele Versuche, die testen Unterschiede von Quecksilberdampf zu Natriumdampf zu LEDs, bei LEDs gibt es noch Warmweiß, Kaltweiß, also viele verschiedene Farben, das gibt es schon, einige Versuche, der Einfluss der Lichtfarbe oder was für ein Licht es ist. Aber jetzt genau mit dem gedimmten Licht zu Volllichtversuch haben wir in der Literatur nichts gefunden. Nehmen an, dass wir einer der ersten sind, die so etwas probieren."
Diese Fallen hat Tom Hennet jeweils in acht Metern Höhe aufgehängt, eineinhalb Meter unterhalb der Leuchtquelle. Dieser Abstand musste genau eingehalten werden, schließlich durfte das Licht nicht blockiert und damit die Sicherheit für Autos gefährdet werden. Dienstags bis freitags musste Hennet frühmorgens in der Dämmerung an jeder der zehn Lampen auf eine drei Meter hohe Leiter steigen, dann konnte er die Insektenfalle mit einem Flaschenzug herunterziehen. Anschließend hat er die Insekten gezählt, getrocknet und gewogen, um die Biomasse zu bestimmen. Nach drei Monaten Messung war Ende Juli Schluss. Ein bisher einmaliges Forschungsprojekt.
"Es gibt natürlich viele Versuche, die testen Unterschiede von Quecksilberdampf zu Natriumdampf zu LEDs, bei LEDs gibt es noch Warmweiß, Kaltweiß, also viele verschiedene Farben, das gibt es schon, einige Versuche, der Einfluss der Lichtfarbe oder was für ein Licht es ist. Aber jetzt genau mit dem gedimmten Licht zu Volllichtversuch haben wir in der Literatur nichts gefunden. Nehmen an, dass wir einer der ersten sind, die so etwas probieren."
Smarte Lampen im Dimm-Modus
Mit einem Videosensor stellt die smarte Straßenbeleuchtung fest, ob ein Auto vorbeifährt und auch, wie hoch der Verkehrsfluss ist. Diese Daten werden dann automatisch mit voreingestellten Grenzwerten verglichen. Ist der Verkehrsfluss hoch, zum Beispiel weil viele Autofahrer einen Stau auf der nahgelegenen Autobahn umfahren und deshalb die Strecke durch Urdorf wählen, wird dies sofort registriert und die Lampen weniger gedimmt als wenn weniger Autos durch das Dorf fahren. Die Forscher wollten nun herausfinden, ob bei gedimmten Licht weniger Insekten angezogen werden. Dafür wurden 15 Nächte lang die Lampen im smarten Dimm-Modus betrieben, danach 15 Nächte lang mit dem üblichen Volllicht.
"Und dann können wir die zwei Werte dann vergleichen und sehen dann schon, ob mehr oder weniger Insekten angezogen wurden. In Urdorf, die Straße führ durch das Dorf durch, da hat man noch viele Ablenkungen von Gartenlampen, von Häusern, Temperatur spielt eine Rolle, Wetter spielt eine Rolle. Also da müssen wir jetzt während der Auswertung diese Parameter noch irgendwie quantifizieren und in unsere Auswertung mit einbeziehen. Das ist unsere Arbeit jetzt gerade."
Gerade wegen dieser vielen Faktoren, die einen Einfluss auf die Menge der gefangenen Insekten haben können, dauert die Auswertung des Forschungsprojektes noch bis Ende des Jahres. Doch ein Trend zeichnet sich schon jetzt ab.
"Wenn man sich die Tabelle anschaut und die Gesamtwerte anschaut, kann man sagen, dass bei gedimmten Licht weniger Insekten gefangen werden oder weniger Insekten bei der Falle sind."
"Und dann können wir die zwei Werte dann vergleichen und sehen dann schon, ob mehr oder weniger Insekten angezogen wurden. In Urdorf, die Straße führ durch das Dorf durch, da hat man noch viele Ablenkungen von Gartenlampen, von Häusern, Temperatur spielt eine Rolle, Wetter spielt eine Rolle. Also da müssen wir jetzt während der Auswertung diese Parameter noch irgendwie quantifizieren und in unsere Auswertung mit einbeziehen. Das ist unsere Arbeit jetzt gerade."
Gerade wegen dieser vielen Faktoren, die einen Einfluss auf die Menge der gefangenen Insekten haben können, dauert die Auswertung des Forschungsprojektes noch bis Ende des Jahres. Doch ein Trend zeichnet sich schon jetzt ab.
"Wenn man sich die Tabelle anschaut und die Gesamtwerte anschaut, kann man sagen, dass bei gedimmten Licht weniger Insekten gefangen werden oder weniger Insekten bei der Falle sind."
Weniger Licht, weniger tote Insekten
Fast 50 Prozent weniger Insekten wurden beim gedimmten Licht angezogen. Eine ganze Menge. So geht Forschungsmitarbeiter Hennet auch davon aus, dass die smarte, dimmbare Straßenbeleuchtung einen positiven Effekt auf die Insekten und die Natur ganz allgemein hat.
"Wir erhoffen uns eigentlich, dadurch dass weniger Insekten angezogen werden, dass ganz einfach auch mehr Insekten überleben oder mehr Insekten in der Natur sind. Insekten sind wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, Vögel, kleine Nager oder Säugetiere oder Reptilien. Also das ist eine wichtige Nahrungsgrundlage. Und wenn man sich denkt, all die Insekten, die an den Straßenlaternen verenden, die gehen sozusagen aus dem Nahrungspool verloren, dann kann das auch schon Einflüsse haben. Oder dann auch auf Larven, es werden weniger Eier gelegt, die Larven sind ebenfalls wichtige Nahrungsquellen für Fische. Also man erhofft sich indirekt auch einen Schutz des Ökosystems."
Es sieht also so aus, als habe die smarte, dimmbare Straßenbeleuchtung, die gerade in Urdorf getestet wird, einen positiven Einfluss auf die Natur. Betreiber der Beleuchtung ist das Elektrizitätswerk des Kantons Zürich, kurz EKZ. Ein flächendeckender Einsatz der neuen Technologie sei laut Noel Graber vom EKZ aber nicht geplant.
"Wir glauben nicht, dass es Sinn macht, so eine Technik flächendeckend einzusetzen. Sie müssen sich vorstellen, wenn Sie eine Strecke haben, die permanent relativ wenig befahren ist, dann macht es auch keinen Sinn, dieses Licht dort zu steuern, sondern die können Sie dann permanent wenig beleuchten. Wenn Sie aber eine Strecke haben, die dicht besiedelt ist und auf der das Verkehrsaufkommen sehr variabel ist, dann macht es zumindest Sinn, das dort zu prüfen. Die Testreihe in Urdorf ist ein Pilotprojekt, wir möchten jetzt damit Erfahrungen sammeln. Und wenn wir das gemacht haben, werden wir auch weitere Schlüsse daraus ziehen, wie wir es weiter verwenden können und wo."
Die Zukunft der smarten Straßenbeleuchtung ist also noch ungewiss.
"Wir erhoffen uns eigentlich, dadurch dass weniger Insekten angezogen werden, dass ganz einfach auch mehr Insekten überleben oder mehr Insekten in der Natur sind. Insekten sind wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, Vögel, kleine Nager oder Säugetiere oder Reptilien. Also das ist eine wichtige Nahrungsgrundlage. Und wenn man sich denkt, all die Insekten, die an den Straßenlaternen verenden, die gehen sozusagen aus dem Nahrungspool verloren, dann kann das auch schon Einflüsse haben. Oder dann auch auf Larven, es werden weniger Eier gelegt, die Larven sind ebenfalls wichtige Nahrungsquellen für Fische. Also man erhofft sich indirekt auch einen Schutz des Ökosystems."
Es sieht also so aus, als habe die smarte, dimmbare Straßenbeleuchtung, die gerade in Urdorf getestet wird, einen positiven Einfluss auf die Natur. Betreiber der Beleuchtung ist das Elektrizitätswerk des Kantons Zürich, kurz EKZ. Ein flächendeckender Einsatz der neuen Technologie sei laut Noel Graber vom EKZ aber nicht geplant.
"Wir glauben nicht, dass es Sinn macht, so eine Technik flächendeckend einzusetzen. Sie müssen sich vorstellen, wenn Sie eine Strecke haben, die permanent relativ wenig befahren ist, dann macht es auch keinen Sinn, dieses Licht dort zu steuern, sondern die können Sie dann permanent wenig beleuchten. Wenn Sie aber eine Strecke haben, die dicht besiedelt ist und auf der das Verkehrsaufkommen sehr variabel ist, dann macht es zumindest Sinn, das dort zu prüfen. Die Testreihe in Urdorf ist ein Pilotprojekt, wir möchten jetzt damit Erfahrungen sammeln. Und wenn wir das gemacht haben, werden wir auch weitere Schlüsse daraus ziehen, wie wir es weiter verwenden können und wo."
Die Zukunft der smarten Straßenbeleuchtung ist also noch ungewiss.