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Pipeline "Turkish Stream"
Russland gibt Gas

Russland will eine geplante Gasleitung durch Griechenland finanzieren. Das vereinbarten Regierungsvertreter in Petersburg. Inwieweit Moskau zudem Athen finanziell unterstützt, ließ der Kreml vor dem Treffen der Regierungschefs beider Länder, Putin und Tsipras, offen.

    Ein Druckventil an einer Gasleitung der ukrainische Speicherstation Bilche-Volytsko-Uherske steht auf null.
    Die neue Leitung soll 2019 fertiggestellt werden. (AFP / Alexander Zobin)
    Die Gaspipeline "Turkish Stream" soll vom russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer über die Türkei bis an die griechische Grenze führen. Die Energieminister beider Länder unterzeichneten auf einem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg hierzu eine Absichtserklärung. Demnach will die staatliche russische Förderbank VEB in das Projekt einsteigen.
    Die neue Leitung solle 2019 fertiggestellt werden, sagte Energieminister Alexander Nowak. Durch die Pipeline könnten demnach künftig jährlich bis zu 47 Milliarden Kubikmeter Gas nach Südosteuropa strömen. Das Vorhaben des russischen Staatskonzerns Gazprom ersetzt frühere Pläne für die transeuropäische Pipeline "South Stream".
    Die vom Staatsbankrott bedrohte Regierung in Athen verspricht sich Millioneneinnahmen durch Transitgebühren. Moskau will die Ukraine als Transitland umgehen. Damit Russland das milliardenteure Vorhaben komplett verwirklichen kann, muss Griechenland dem Weiterbau von "Turkish Stream" zustimmen.
    Finanzielle Hilfen?
    Kremlchef Wladimir Putin und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras wollten bei dem Petersburger Forum nach Kreml-Angaben über das gemeinsame Gasprojekt sprechen sowie die griechische Schuldenkrise, wie schon bei ihrem letzten Treffen in Moskau Anfang April. Tsipras betonte, Moskau sei einer der bedeutendsten Partner für Athen. Europa habe sich lange für das Zentrum der Welt gehalten, aber die Welt verändere sich.
    Russland erwäge finanzielle Hilfen für Griechenland, zitierte am Morgen zunächst die staatliche Nachrichtenagentur TASS Vizepremier Arkadi Dworkowitsch. Moskau werde "jede Lösung zur Beilegung der griechischen Schuldenkrise unterstützen, die Griechenland und unsere europäischen Partner vorschlagen". Später relativierte ein Kreml-Sprecher, man müsse erst einen Vorschlag Athens abwarten, ehe man aktiv werde.
    (tj/bor/cc)