Archiv

Nord-Stream-Pipelines
Pistorius reagiert zurückhaltend auf Medienberichte

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat zurückhaltend auf neue Medienberichte reagiert, wonach eine pro-ukrainische Gruppe für die Lecks der Nord-Stream-Pipelines im vergangenen September verantwortlich sein soll.

    Litauen, Pabrade: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, gibt auf dem Truppenübungsplatz Paprade während der Übung "Griffin Lightning" unter Beteiligung von Bundeswehrsoldaten des deutschen Jägerbataillons 413 Enhanced Vigilance Activities-Brigade ein Pressestatement.
    Verteidigungsminister Pistorius bei einem Besuch eines Truppenübungsplatzes in Litauen. (Kay Nietfeld/dpa)
    Pistorius sagte im Deutschlandfunk, er habe die Berichte mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Nun müsse abgewartet werden, was sich davon bestätige. Erst dann könne über mögliche Folgen gesprochen werden. Der SPD-Politiker wies daraufhin, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden könne, dass es sich um ein Täuschungsmanöver handeln könne.
    Die Regierung in Kiew wies eine Beteiligung an der Sprengung zurück. Der Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Podoljak, schrieb auf Twitter, die Ukraine habe nichts mit dem Vorfall in der Ostsee zu tun und auch keine Informationen über pro-ukrainische Sabotage-Gruppen. Russland bekräftigte seine Forderung nach einer internationalen Untersuchung. Kreml-Sprecher Peskow bezweifelte zugleich die Medienberichte. Dies sei eine koordinierte Kampagne, die der Ablenkung diene.
    Die "New York Times" hatte berichtet, dass nach Erkenntnissen der US-Regierung eine pro-ukrainische Gruppe hinter dem Sprengstoffanschlag steckt. Auch nach Recherchen von ARD und "Die Zeit" führt die Spur in die Ukraine.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.