Verteidigung
Pistorius will neuen Wehrdienst mit "Pflichtanteil" - 18-Jährige sollen Fragebogen ausfüllen

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat im Verteidigungssausschuss des Bundestags seine Vorschläge für einen neuen Wehrdienst vorgestellt.

    Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin bei dem Bundesminister der Verteidigung, und Marcus Faber (r, FDP), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, stellen im Verteidigungsausschuss des Bundestages die Pläne zu einem neuen Wehrdienst vor.
    Verteidigungsminister Pistorius stellt Pläne zu neuem Wehrdienst vor. (Kay Nietfeld/dpa)
    Demnach sollen künftig alle 18-jährigen Männer und Frauen einen Fragebogen zu ihrer Haltung zur Bundeswehr zugesandt bekommen. Die angeschriebenen Männer müssen diesen Fragebogen verbindlich beantworten und sich im Falle einer Einladung auch einer Musterung stellen. Das Ableisten des neuen sechsmonatigen Grundwehrdienstes ist den Plänen zufolge allerdings freiwillig. Eine Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht ist nicht geplant.
    Der neue Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, der FDP-Politiker Faber, begrüßte die Freiwilligkeit. Er sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Truppe sei mehr gedient, wenn sie Leute bekomme, die Lust auf den Job hätten. Der Militärexperte Wiegold vom Blog "Augen geradeaus" sagte im Deutschlandfunk, die Bundeswehr könnte die Pläne des Ministers schnell umsetzen. Allerdings habe die Armee nicht nur ein Personalproblem, sondern auch ein Materialproblem, das gelöst werden müsse. Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Hahn, kritisierte das Konzept von Pistorius als nicht weitgehend genug. Es handle sich lediglich um einen "verbesserten Freiwilligendienst".
    Diese Nachricht wurde am 12.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.