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PKK-Konflikt
Türkische Truppen dringen in Nordirak vor

Die Gewalt im Konflikt der Kurden mit der Türkei nimmt kein Ende. Die türkische Regierung hat Bodentruppen in den Nordirak geschickt, nachdem bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag der PKK in der Provinz Igdir zwölf Polizisten gestorben waren. Dabei wurden laut Regierung bis zu 40 "Terroristen" getötet. Eine Lösung des Konflikt ist nicht in Sicht.

    Die Nachrichtenagentur Dogan berichtete, zwei Bataillone, also mehrere hundert Soldaten einer Spezialeinheit hätten zwei Rebellengruppen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verfolgt. Ein Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handele sich um einen "kurzen Einsatz". Dabei sollen die Bodentruppen von Kampfjets unterstützt worden sein.
    Die Operation ist offenbar eine Reaktion auf den Bombenanschlag auf einen Polizei-Bus, der sich Medienberichten zufolge am Morgen an der Grenze zu Aserbaidschan ereignete. Das Fahrzeug fuhr in der Provinz Igdir im Osten der Türkei auf eine Mine. Türkische Medien sprachen von einer Sprengfalle der PKK. Deren Kämpfer hatten bereits am Sonntag nahe der irakischen Grenze einen Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi verübt. Dabei wurden 16 türkische Soldaten getötet. Es war der schwerste PKK-Angriff seit vielen Jahren.
    Als Vergeltung bombardierte die türkische Luftwaffe in der vergangenen Nacht Stellungen der PKK im Norden des Irak. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu waren daran über sechs Stunden mehr als 50 Kampfflugzeuge beteiligt. 35 bis 40 Menschen seien getötet worden. Die türkische Regierung bezeichnete sie als Terroristen.
    Premier Davutoglu: "PKK auslöschen"
    Seit dem Ende der Friedensverhandlungen zwischen der türkischen Regierung und der PKK im Sommer eskaliert die Gewalt. Armee und Rebellen liefern sich fast täglich Gefechte. Amtlichen Medien zufolge wurden seit Ende Juli etwa tausend PKK-Kämpfer getötet sowie fast 70 Polizisten und Soldaten.
    Der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu erklärte gestern, die PKK solle "ausgelöscht" werden.
    (am/swe)