Hilfe für die Ukraine
Pläne für bessere Versorgung mit Munition

Tschechien und Frankreich wollen die europäischen Militärhilfen für die Ukraine ausweiten. Das vereinbarten die Präsidenten beider Länder, Pavel und Macron, bei einem Treffen in Prag. Macrons Wortwahl sorgte allerdings für Verärgerung bei Bundesverteidigungsminister Pistorius.

    Petr Pavel und Emmanuel Macron vor einem schmiedeeisernen Tor.
    Der tschechische Präsident Petr Pavel empfing seinen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron auf der Prager Burg. (picture alliance / CTK / Michaela Rihova)
    Pavel sagte, es sei die einzige Option, die Ukraine weiter zu unterstützen. Macron erklärte, sein Land begrüße die Initiative Tschechiens zur Beschaffung von Munition in Drittländern. Pavel hatte im Februar ins Gespräch gebracht, auf diesem Weg rund 800.000 Artilleriegranaten für die Ukraine zu beschaffen. Medienberichten zufolge könnte es sich um Länder wie Südkorea, Südafrika und die Türkei handeln. Finanziert werden könnten die Einkäufe über die Europäische Friedensfazilität, die die EU zur militärischen Unterstützung von Partnerländern geschaffen hatte.
    Für Verärgerung bei Bundesverteidigungsminister Pistorius sorgte die Wortwahl des französischen Präsidenten. Macron hatte in Prag gesagt, man nähere sich in Europa einem Moment, in dem es notwendig werde, "nicht feige" zu sein. Pistorius sagte am Rande eines Besuchs in Schweden, das helfe nicht dabei, die Probleme zu lösen, die man bei der Unterstützung der Ukraine habe. Man brauche keine Diskussionen über den Einsatz von Bodentruppen oder über mehr oder weniger Mut, sagte Pistorius an die Adresse Macrons. Es gehe vielmehr darum, sich auf die relevantesten Herausforderungen zu konzentrieren: die Kapazitäten der Industrie etwa bei der Herstellung von Munition für Artillerie und Luftabwehrsysteme effizient und schnell zu erhöhen.
    Diese Nachricht wurde am 05.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.