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Pläne für Weltraumgesetz und Weltraumwetterzentrale
Die Große Koalition und der Weltraum

Im Vertrag der Großen Koalition kommen die Worte Raumfahrt und Weltraum jeweils viermal vor. 14 Zeilen des Werks mit 179 Seiten drehen sich direkt um kosmische Aktivitäten.

Von Dirk Lorenzen |
    Raumschiff Orion unterwegs Richtung Mond (Zeichnung)
    Die ESA soll ihre Projekte (hier Raumschiff Orion) auch künftig eigenständig und nicht unter dem Dach der EU verfolgen (NASA)
    Im Text heißt es: "Wir werden ein Weltraumgesetz auf den Weg bringen, um Investitions- und Rechtssicherheit für nicht-staatliche Raumfahrtaktivitäten zu schaffen."
    Deutschland hat zwar den Weltraumvertrag der Vereinten Nationen unterzeichnet. Doch seit Jahren wird um ein nationales Weltraumgesetz gerungen.
    Bis ins letzte Detail ist geregelt, was mit Müll auf der Erde zu tun ist – für den Umgang mit Weltraummüll aber gibt es noch keine klaren Regelungen, obwohl Satellitentrümmer immensen Schaden anrichten können und im Zweifel der Staat haftet.
    Weiter heißt es: "Zur Erforschung und Eindämmung von Weltraumwetterrisiken auf unsere technische Infrastruktur wollen Bund und Länder am Aufbau eines globalen Weltraumwetterzentrums unter Zuhilfenahme bestehender Strukturen mitwirken."
    Immer wieder kommt es zu starken Strahlungsausbrüchen auf der Sonne. Diese Weltraumstürme führen manchmal nur zu schönen Polarlichtern, können im schlimmsten Fall aber ganze Satellitenflotten zerstören.
    Dann wären Navigation, Wettervorhersage, Kommunikation und viele Forschungsprojekte unmöglich. Bei einer besseren Vorhersage des Weltraumwetters ließen sich die Satelliten zumindest ein wenig schützen.
    Zudem will die Große Koalition die Eigenständigkeit von Europas Weltraumorganisation ESA erhalten – sie soll nicht unter die Fittiche der EU kommen.