Proxima Centauri - so der Name des nächsten Sterns jenseits der Sonne - ist zwar nur gut vier Lichtjahre entfernt, aber als roter Zwergstern so lichtschwach, dass er für das bloße Auge unsichtbar bleibt. Er gilt als ferner Begleiter des viel bekannteren - und helleren - Alpha Centauri, der zu den hellsten Sternen des Südhimmels gehört. Alpha Centauri erweist sich im Teleskop als enges Doppelstern-Paar, das zusammen mit Proxima Centauri ein weites Dreiersystem bildet.
Der jetzt gefundene Planet um Proxima Centauri - offiziell als Proxima Centauri b bezeichnet - umrundet seinen Zentralstern in elf Tagen. Dabei ist er rund sieben Millionen Kilometer von ihm entfernt. Das entspricht etwa dem 19-fachen der Distanz Erde-Mond - oder rund fünf Prozent der Entfernung Erde-Sonne.
Aus der gemessenen Pendelbewegung von Proxima Centauri folgt, dass der sonnennächste Exoplanet mindestens 1,3 Erdmassen hat. Es könnte sich also um einen der Erde ähnlichen Gesteinskörper handeln.
Und weil Proxima Centauri nur gut ein Promille der Sonnenleuchtkraft besitzt, bewegt sich dieser Planet trotz seiner Nähe innerhalb der sogenannten bewohnbaren Zone des Sterns. So wird jener Bereich bezeichnet, in dem Wasser in flüssiger Form auf der Planetenoberfläche möglich wäre. Aber noch ist völlig unklar, wie es auf Proxima Centauri b aussieht und ob Wasser überhaupt vorhanden ist.