Müll, soweit das Auge reicht: Ein riesiger Teppich von Plastikschrott schwimmt im Atlantik. Es ist der "Great Atlantic Garbage Patch" – ein mehrere tausend Quadratkilometer großer Müllteppich, der zwischen den Bermudas und den Azoren treibt. Meeresströmungen haben den Abfall dort zusammen getrieben. Doch auch jenseits dieser vermüllten "Hotspots" fanden die Forscher jede Menge Plastik im Atlantik. Insgesamt jedoch weitaus weniger, als sie erwartet hatten.
"Wir haben untersucht, wie sich die Plastikkonzentration in den vergangenen 22 Jahren verändert hat. Da weltweit immer mehr Material aus Kunststoff hergestellt wird, haben wir eigentlich damit gerechnet, dass wir von Jahr zu Jahr größere Mengen davon im Meer finden. Doch das konnten wir nicht beobachten und das hat uns sehr überrascht."
Kara Lavender-Law von der US-amerikanischen Sea Education Association. Gemeinsam mit ihren Kollegen fischte die Biologin an mehr als 6000 Standorten Plastikteile aus dem Meer. Die Forscher untersuchten ein Gebiet, das sich vom westlichen Teil des Nordatlantiks bis hin zur Karibik erstreckte. Mit feinmaschigen Netzen fischten sie alles aus dem Meer, was größer war als 0,3 Millimeter. Dann zählten sie die Plastikteilchen in ihrem Fang. Lavender-Law:
"Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Plastikteilchen mit der Zeit in immer kleinere Partikel zerfallen. Irgendwann sind sie so winzig, dass sie durch die Maschen unserer Netze rutschen und wir sie nicht mehr erfassen können. Außerdem fangen wir nur die Teilchen, die an der Oberfläche schwimmen. Uns ist also klar, dass wir nicht das ganze Plastik erfassen, das es im Meer gibt."
Die mikroskopisch kleinen Bruchstücke könnten von Meeresorganismen aufgenommen und verdaut werden, befürchtet Kara Lavender-Law. Dann reichern sich die Schadstoffe aus dem Plastik im Gewebe an und gelangen in die Nahrungskette. Außerdem wirken winzige Plastikteilchen wie ein Schwamm für organische Verschmutzungen. Werden sie von Meerestieren gefressen, landen auch diese Schadstoffe auf unserem Speiseteller. Und gefressene Plastikteilchen verfälschen die Statistik. Weil sie nicht mehr in den Netzen landen, tauchen sie in Messungen nicht mehr auf. Lavender-Law:
"Dass wir nicht beobachtet haben, dass mehr Plastik im Meer schwimmt als noch vor 20 Jahren, heißt also nicht, dass der Müll verschwindet. Deswegen sind das keine guten Nachrichten. Die Menschen haben immer dieses Bild von gigantischen schwimmenden Müllteppichen vor Augen, die man vom Deck eines Schiffs aus sieht. Doch der Großteil des Kunststoffmülls besteht eben aus diesen Millimeter großen Bruchstücken. Diese schaden der Umwelt und haben möglicherweise noch weitere Einflüsse, die wir noch nicht kennen. Zum Beispiel könnten sie auch die Chemie des Meerwassers verändern."
Was genau mit Plastikteilchen passiert und woher sie kommen, wollen Kara Lavender-Law und ihre Kollegen nun genauer untersuchen. Wichtig sei aber vor allem, dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst ins Meer gelangen.
"Selbst wenn jemand nicht absichtlich Plastikflaschen ins Meer wirft: Jeder, der Wegwerfprodukte benutzt, trägt dazu bei, dass immer mehr Kunststoff in den Ozeanen landet. Und uns ist während unserer Untersuchung sehr deutlich bewusst geworden: Wir werden diese winzigen Plastikteilchen niemals wieder aus dem Meer entfernen können. Deshalb ist die einzige Möglichkeit, das Problem zu entschärfen, dass wir weniger Plastik benutzen."
"Wir haben untersucht, wie sich die Plastikkonzentration in den vergangenen 22 Jahren verändert hat. Da weltweit immer mehr Material aus Kunststoff hergestellt wird, haben wir eigentlich damit gerechnet, dass wir von Jahr zu Jahr größere Mengen davon im Meer finden. Doch das konnten wir nicht beobachten und das hat uns sehr überrascht."
Kara Lavender-Law von der US-amerikanischen Sea Education Association. Gemeinsam mit ihren Kollegen fischte die Biologin an mehr als 6000 Standorten Plastikteile aus dem Meer. Die Forscher untersuchten ein Gebiet, das sich vom westlichen Teil des Nordatlantiks bis hin zur Karibik erstreckte. Mit feinmaschigen Netzen fischten sie alles aus dem Meer, was größer war als 0,3 Millimeter. Dann zählten sie die Plastikteilchen in ihrem Fang. Lavender-Law:
"Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Plastikteilchen mit der Zeit in immer kleinere Partikel zerfallen. Irgendwann sind sie so winzig, dass sie durch die Maschen unserer Netze rutschen und wir sie nicht mehr erfassen können. Außerdem fangen wir nur die Teilchen, die an der Oberfläche schwimmen. Uns ist also klar, dass wir nicht das ganze Plastik erfassen, das es im Meer gibt."
Die mikroskopisch kleinen Bruchstücke könnten von Meeresorganismen aufgenommen und verdaut werden, befürchtet Kara Lavender-Law. Dann reichern sich die Schadstoffe aus dem Plastik im Gewebe an und gelangen in die Nahrungskette. Außerdem wirken winzige Plastikteilchen wie ein Schwamm für organische Verschmutzungen. Werden sie von Meerestieren gefressen, landen auch diese Schadstoffe auf unserem Speiseteller. Und gefressene Plastikteilchen verfälschen die Statistik. Weil sie nicht mehr in den Netzen landen, tauchen sie in Messungen nicht mehr auf. Lavender-Law:
"Dass wir nicht beobachtet haben, dass mehr Plastik im Meer schwimmt als noch vor 20 Jahren, heißt also nicht, dass der Müll verschwindet. Deswegen sind das keine guten Nachrichten. Die Menschen haben immer dieses Bild von gigantischen schwimmenden Müllteppichen vor Augen, die man vom Deck eines Schiffs aus sieht. Doch der Großteil des Kunststoffmülls besteht eben aus diesen Millimeter großen Bruchstücken. Diese schaden der Umwelt und haben möglicherweise noch weitere Einflüsse, die wir noch nicht kennen. Zum Beispiel könnten sie auch die Chemie des Meerwassers verändern."
Was genau mit Plastikteilchen passiert und woher sie kommen, wollen Kara Lavender-Law und ihre Kollegen nun genauer untersuchen. Wichtig sei aber vor allem, dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst ins Meer gelangen.
"Selbst wenn jemand nicht absichtlich Plastikflaschen ins Meer wirft: Jeder, der Wegwerfprodukte benutzt, trägt dazu bei, dass immer mehr Kunststoff in den Ozeanen landet. Und uns ist während unserer Untersuchung sehr deutlich bewusst geworden: Wir werden diese winzigen Plastikteilchen niemals wieder aus dem Meer entfernen können. Deshalb ist die einzige Möglichkeit, das Problem zu entschärfen, dass wir weniger Plastik benutzen."