Medienwissenschaftler
Pörksen: Publizistik muss Distanz wahren

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hat vor einer „Renaissance des Gesinnungsjournalismus“ gewarnt. Aufgrund wegbrechender Anzeigen-Einnahmen entwickelten sich Abonnements für Zeitungen und Zeitschriften mehr und mehr zur hauptsächlichen Einnahmequelle, sagte Pörksen. Das verführe dazu, sich aus rein ökonomischen Erwägungen an die Publikumsinteressen anzuschmiegen.

    Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen
    Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen (IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
    Für die seriöse Publizistik heiße es, Distanz zu wahren, sagte Pörksen dem Evangelischen Pressedienst. Guter Journalismus sei zwar am Publikum orientiert, rede ihm aber nicht nach dem Mund.
    Pörksen erwartet von den Qualitätsmedien, die eigenen Standards, Routinen und Rituale zu überdenken. Die permanente Orientierung am Konflikt, die Lust am Zündeln, die Unart, auf das eine Interviewzitat zu lauern, das man umgehend an die Nachrichtenagenturen weitergeben könne: Das seien Vorgehensweisen, die man branchenintern infrage stellen sollte, forderte der Medienwissenschaftler.
    Diese Nachricht wurde am 01.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.