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Pofalla
Aufsichtsrat Hommel: "Debatte beendet"

Für Klaus-Dieter Hommel, Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, sind die Diskussionen um Ronald Pofalla nun vorerst vom Tisch. In einer Mitteilung des DB-Konzerns hatte es zuvor geheißen, bis Ende März solle ein Konzept vorliegen, um die Spitze der Lobbyabteilung neu zu besetzen.

    Der Deutsche-Bahn-Tower in Berlin mit dem DB-Logo in rot
    Der Deutsche-Bahn-Tower in Berlin (picture-alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Es war eine Stellungnahme, die recht mühsam zu entschlüsseln war: Die Deutsche Bahn hat eine gemeinsame Erklärung von Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht und Vorstandschef Rüdiger Grube herausgegeben. Darin heißt es:
    "Es ist seit längerem absehbar, dass mit dem altersbedingten Ausscheiden von Georg Brunnhuber eine Nachfolge für den Bereich „Wirtschaft, Politik und Regulierung“ gefunden werden muss. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Grube im Herbst 2013 gebeten, bis Ende März 2014 ein entsprechendes Konzept und einen Personalvorschlag zu unterbreiten."
    Dazu muss man wissen: Georg Brunnhuber sitzt nicht im Bahn-Vorstand. Wenn also ein neues Konzept für seine bisherige Aufgabe erarbeitet werden soll, heißt das nicht zwangsläufig, dass ein neuer Vorstandsposten geschaffen wird - und noch weniger, dass Ronald Pofalla diesen Posten bekommt.
    Die Reaktion von Aufsichtsratsmitglied Klaus-Dieter Hommel auf die DB-Erklärung fällt in der Zeitung nüchtern aus: "Also warten wir ab, wie dieses Konzept aussieht. Anschließend können wir über Namen sprechen. Damit ist die Debatte um Herrn Pofalla beendet." Ausdrücklich bemängelt Hommel, dass der Konzern so lange geschwiegen habe: "Eine Mitteilung wie diese hätte man früher haben können", sagt er. Und: "So wurde das Unternehmen ohne Not beschädigt."
    Für unsere Korrespondentin Gudula Geuther aus Berlin ist denn auch klar: Das eigentliche Ziel der DB-Mitteilung liegt wohl vor allem darin, dass sie gemeinsam von Aufsichtsratschef und Vorstandschef herausgegeben wurde - mit der Betonung, dass beide seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten.
    Fazit: Vor Ende März wird sich bei der Deutschen Bahn in Sachen Pofalla wohl nichts mehr tun. In Pofallas Wahlkreis Kleve sieht die Sachlage dagegen ganz anders aus: Dort vermisst man eine Klarstellung des früheren Kanzleramtsministers. Der CDU-Kreisvorsitzende Günther Bergmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe nur durch die Medien von den angeblichen Wechselplänen Pofallas erfahren. Ob dieser nun sein Mandat im Deutschen Bundestag behält oder zurückgibt, sei aber unklar. Der Kreisverband befürchtet, nicht mehr vertreten zu sein, wenn Pofalla das Mandat abgibt.