Ob Deutsche, ob Polen - in einem Punkt ist man sich einig - die Äußerungen von Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski, beim Stimmverhältnis in der EU auch die polnischen Weltkriegstoten mit zu berücksichtigen, diese Forderung lehnen die Studierenden ab.
" Das ist Blödsinn, wenn nicht der 30-jährige Krieg wäre, dann gäbe es zweimal mehr Deutsche, wenn nicht die Stalinregierung wäre, dann gäbe es zweimal mehr Ukrainer und Russen, das ist Blödsinn, man darf die Geschichte nicht so heranziehen. "
" Genauso kann man ja sagen, was wäre wenn der Erste Weltkrieg nicht stattgefunden hätte, dann wäre Polen in seiner jetzigen Struktur gar nicht da gewesen, genauso wenn der Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden hätte, dann würde Polen in seiner jetzigen Form gar nicht existieren. "
" Wenn wir die ganze Zeit Rücksicht auf die Vergangenheit nehmen, dann können wir sicher nichts schaffen und sicherlich keine positive Entscheidung treffen. "
Auch Jacek - er studiert deutsches und polnisches Recht in Frankfurt/Oder, hält wenig von diesem historischen Rückgriff des polnischen Ministerpräsidenten. Gleichzeitig wirbt der 21-Jährige aus Poznan um Verständnis für Jaroslaw Kaczynski.
" Wir sind ganz jung und haben ganz andere, positive Beziehungen zu Deutschland. Kaczynski hatte ganz andere. Als er klein war, hat er das zerstörte Warschau gesehen, die ganze Kindheit, das muss man auch so sehen. "
Selbst wenn sie nicht Anhänger der Kaczynskis sein sollten - viele polnische Studierende unterstützen die harte Haltung ihrer Regierung beim EU-Gipfel. Das ist das einzige, was ich bislang an den Brüdern Kaczynski gut finde, sagt eine Jura-Studentin.
" Die Polen sollten jetzt bei diesem Stand bleiben und das durchführen. "
" Ich finde das Postulat des Überdenkens des Stimmsystems gar nicht schlecht. "
" Ich finde, dass ist gut, dass Polen um seine Stimme kämpft, das ist das erste Ding, das Kaczynski gut macht. "
" Man kann dem Kaczynski viel vorwerfen, aber zum jetzigen Zeitpunkt macht der das Richtige. "
Jacek hat den Eindruck, dass Polen im Moment als Prügelknabe der EU herhalten muss. Großbritannien treibt genauso quer, unterstützt ihn die 24-jährige Magda, Studentin der Kulturwissenschaften.
" In dem Fall fand ich die Reaktion weniger heftig als im Fall Polen. Im Fall von alten, mächtigen Mitgliedern wird das als akzeptabel betrachtet, im Fall von anderen eher weniger. "
" Vor allem in der deutschen Presse, wenn man das liest, wird es Polen untersagt, ihr nationales Interesse zu verteidigen. Wenn das Blair macht oder Sarkozy, dann ist das in Ordnung, die müssen ihre nationalen Interessen vertreten, macht das Polen, sagt man, die müssen wieder kämpfen. "
Kascha sieht das anders. Im Gegensatz zu ihren polnischen Landsleuten fühlt sie sich von der Regierung Kaczynski nicht vertreten. Der Studentin der Betriebswirtschaft ist das Auftreten von Ministerpräsident Kaczynski regelrecht peinlich.
" Die polnischen Bürger haben eigentlich mit der Entscheidung von Herrn Kaczynski nicht viel zu tun. Ich habe viele Umfragen gesehen, die Stimme von polnischen Bürgern ist klar, 70 Prozent sind für eine europäische Verfassung. Es kann nicht sein, dass eine Person vertritt nur ihr Interesse, es geht um das ganze Land. "
Ein Vermittlungsversuch kommt von deutscher Seite - ähnlich wie beim EU-Gipfel. Anja wirbt um Kompromissbereitschaft - ganz im Sinne einer Europauniversität an der deutsch-polnischen Grenze.
" Europa muss einfach zusammenarbeiten, weil wir müssen ein Gegengewicht bilden, das kann man nur gemeinsam machen. Man darf nicht die gemeinsame Vision verlieren von einem geeinten Europa. "
" Das ist Blödsinn, wenn nicht der 30-jährige Krieg wäre, dann gäbe es zweimal mehr Deutsche, wenn nicht die Stalinregierung wäre, dann gäbe es zweimal mehr Ukrainer und Russen, das ist Blödsinn, man darf die Geschichte nicht so heranziehen. "
" Genauso kann man ja sagen, was wäre wenn der Erste Weltkrieg nicht stattgefunden hätte, dann wäre Polen in seiner jetzigen Struktur gar nicht da gewesen, genauso wenn der Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden hätte, dann würde Polen in seiner jetzigen Form gar nicht existieren. "
" Wenn wir die ganze Zeit Rücksicht auf die Vergangenheit nehmen, dann können wir sicher nichts schaffen und sicherlich keine positive Entscheidung treffen. "
Auch Jacek - er studiert deutsches und polnisches Recht in Frankfurt/Oder, hält wenig von diesem historischen Rückgriff des polnischen Ministerpräsidenten. Gleichzeitig wirbt der 21-Jährige aus Poznan um Verständnis für Jaroslaw Kaczynski.
" Wir sind ganz jung und haben ganz andere, positive Beziehungen zu Deutschland. Kaczynski hatte ganz andere. Als er klein war, hat er das zerstörte Warschau gesehen, die ganze Kindheit, das muss man auch so sehen. "
Selbst wenn sie nicht Anhänger der Kaczynskis sein sollten - viele polnische Studierende unterstützen die harte Haltung ihrer Regierung beim EU-Gipfel. Das ist das einzige, was ich bislang an den Brüdern Kaczynski gut finde, sagt eine Jura-Studentin.
" Die Polen sollten jetzt bei diesem Stand bleiben und das durchführen. "
" Ich finde das Postulat des Überdenkens des Stimmsystems gar nicht schlecht. "
" Ich finde, dass ist gut, dass Polen um seine Stimme kämpft, das ist das erste Ding, das Kaczynski gut macht. "
" Man kann dem Kaczynski viel vorwerfen, aber zum jetzigen Zeitpunkt macht der das Richtige. "
Jacek hat den Eindruck, dass Polen im Moment als Prügelknabe der EU herhalten muss. Großbritannien treibt genauso quer, unterstützt ihn die 24-jährige Magda, Studentin der Kulturwissenschaften.
" In dem Fall fand ich die Reaktion weniger heftig als im Fall Polen. Im Fall von alten, mächtigen Mitgliedern wird das als akzeptabel betrachtet, im Fall von anderen eher weniger. "
" Vor allem in der deutschen Presse, wenn man das liest, wird es Polen untersagt, ihr nationales Interesse zu verteidigen. Wenn das Blair macht oder Sarkozy, dann ist das in Ordnung, die müssen ihre nationalen Interessen vertreten, macht das Polen, sagt man, die müssen wieder kämpfen. "
Kascha sieht das anders. Im Gegensatz zu ihren polnischen Landsleuten fühlt sie sich von der Regierung Kaczynski nicht vertreten. Der Studentin der Betriebswirtschaft ist das Auftreten von Ministerpräsident Kaczynski regelrecht peinlich.
" Die polnischen Bürger haben eigentlich mit der Entscheidung von Herrn Kaczynski nicht viel zu tun. Ich habe viele Umfragen gesehen, die Stimme von polnischen Bürgern ist klar, 70 Prozent sind für eine europäische Verfassung. Es kann nicht sein, dass eine Person vertritt nur ihr Interesse, es geht um das ganze Land. "
Ein Vermittlungsversuch kommt von deutscher Seite - ähnlich wie beim EU-Gipfel. Anja wirbt um Kompromissbereitschaft - ganz im Sinne einer Europauniversität an der deutsch-polnischen Grenze.
" Europa muss einfach zusammenarbeiten, weil wir müssen ein Gegengewicht bilden, das kann man nur gemeinsam machen. Man darf nicht die gemeinsame Vision verlieren von einem geeinten Europa. "