Archiv

Polen in Deutschland
"Ich bin doch kein Migrant wie jeder andere!"

Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Polen ins Ruhrgebiet und fanden schnell Arbeit in den Kohlengruben. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben viele einstige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter als "heimatlose Ausländer" in Deutschland. Seitdem gab es weitere Migrationswellen.

Von Marietta Morawska-Büngeler |
    Im deutsch-polnischen Eurokindergarten in Frankfurt (Oder) umarmen sich die Freundinnen Domenika Rzeznikiewicz (l) aus Polen und Mara Behnke aus Deutschland.
    Vertreter unterschiedlicher Generationen erzählen über ihre persönliche Entwicklung in Deutschland. (picture-alliance/dpa/Patrick Pleul)
    Ursachen waren die politischen Umstände in Polen, wie 1968 die Vertreibung der polnischen Juden durch die kommunistische Regierung oder der Kriegszustand in den 80er-Jahren, aber auch wirtschaftliche und private Gründe. Heute kommen junge Polen nach Deutschland, die ihre Zukunft im vereinigten Europa sehen. Aktuell leben zwei Millionen Polen in der Bundesrepublik.
    Sie haben ihre eigenen Gottesdienste, Institute, Restaurants, Geschäfte und Diskotheken. Sie pflegen ihre Kultur, grenzen sich aber nicht ab. Kinder von Migranten oder aus deutsch-polnischen Beziehungen sprechen oft davon, dass sie sowohl eine polnische als auch eine deutsche Identität haben. Fünf Vertreter unterschiedlicher Generationen erzählen über ihre persönliche Entwicklung in Deutschland und reflektieren ihre Erfahrungen im Hinblick auf die heutige Flüchtlingspolitik der deutschen und der polnischen Regierung.
    Produktion: DLF 2016