Das Interregnum nach dem Abgang der Kommission Barroso und die personelle Runderneuerung an der Spitze der EU-Institutionen hat allein schon wegen der Vielzahl an internationalen Krisen quälend lange gedauert – doch nun hat Jean-Claude Juncker, der neue Kommissionspräsident, sein Wunschtableau für das neue Kabinett vorgestellt – es hat einen neuen Zuschnitt bekommen, es soll sich effizienter, intensiver mit europäischen Zukunftsthemen beschäftigen – aber das soll bleiben: Wer nach Brüssel wechselt, muss die nationale Brille ablegen, mahnte Juncker gestern.
In Amt und Würden sind Kommissare und Vizepräsidenten allerdings erst dann, wenn sie allesamt die Befragung durch das Europäische Parlament bestanden haben – und man erinnert sich: Bei der parlamentarischen Examinierung der Kandidaten kam es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Betriebsunfällen. Sicher indes ist bereits die Personalie von Donald Tusk – der polnische Ministerpräsident wurde von den Staats- und Regierungschefs bereits in der vergangenen Woche zum Nachfolger von EU-Ratspräsident Herman van Rompoy bestellt: Und so dreht sich mit dem Personalkarussell in Brüssel auch das Personalkarussell in Warschau. Gesucht wird ein Nachfolger, ein Nachfolgerin für Tusk. Gehandelt wird ein Name: Ewa Kopacz.
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