Ihn sieht man durchschnittlich jeden dritten Abend. Pier Luigi Bersani, Chef der Linksdemokraten. Der Ex-Komiker und jetzige Leader der Protestpartei Bewegung 5 Sterne, Beppe Grillo, schreit sich statistisch gesehen alle vier Tage durch die italienischen Fernsehsender.
Der christdemokratische Leader Pier Ferdinando Casini, die Parteiführer der Kommunisten, der ausländerfeindlichen Lega Nord, der Grünen und, und, und - auch sie sieht man jeden zweiten Tag im Fernsehen. Sogar der medienwirksam spröde und hölzern bis lehrmeisterhaft wirkende Mario Monti taucht inzwischen in allen nur denkbaren Programmen auf, von der abendlichen Polittalkshow bis zum Morgen- und Mittagmagazin.
Doch der Sieger in Sachen Medienpräsenz ist Silvio Berlusconi. Fast ein Jahr lang war er nach seinem Sturz Ende 2011 abgetaucht. Doch jetzt, im Wahlkampf, ist er im wahrsten Sinne des Wortes überall. Nicht nur in seinen drei eigenen national ausstrahlenden Sendern, sondern auch bei der öffentlich-rechtlich RAI und seinem großen privaten Konkurrenten, dem Sender La 7. Dem gelang vor einigen Tagen ein medienpolitischer Coup, der mit rund zehn Millionen zugeschalteten Zuschauern eine Einschaltquote hervorzauberte wie bei einer Fußballweltmeisterschaft.
Berlusconi war Gast in der von Startalkmaster Michele Santoro geführten Talkshow Servizio pubblico. Santoro und der Cavaliere sind sich seit Jahren spinnefeind, war es doch Berlusconi, der vor Jahren als Regierungschef - und somit als oberster Herr über die RAI - dafür sorgte, dass Santoros Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde. Berlusconi wollte diesen, so nannte er ihn, "übelsten Kommunisten" davonjagen. Mit Journalisten, die anders denken, wollte Berlusconi früher nie reden. Doch die Zeiten haben sich geändert, erklärt Lilli Gruber, Starjournalistin bei La 7. Vor wenigen Tagen war Berlusconi auch Gast in ihrer Sendung Otto e mezzo:
"Man hat den Eindruck in einem anderen Italien zu sein! Die Politiker laufen uns jetzt die Studios ein. Alle haben sie von Berlusconi gelernt und wollen jetzt voll die TV-Medien nutzen. Wir haben es hier mit einem Rush von Telepolitik zu tun. Politiker und ihr Denken werden so immer transparenter."
Stellen sie sich doch ohne Wenn und Aber allen Fragen. Verließ Berlusconi früher wutentbrannt auch Livesendungen, wenn ihm etwas nicht passte, harrt er nun aus und antwortet geduldig. Für den Fernsehzuschauer hat all das einen immensen Unterhaltungswert. Die Einschaltquoten beweisen das.
Seine ständige TV-Präsenz nutzt der Medienzar aber vor allem dazu aus, Realitäten auf fast schon ungeheuerliche Weise zu verdrehen. So behauptet er beispielsweise immer wieder, dass er die neuen Steuern von Mario Montis finanzpolitischer Notstandsregierung nie mitgetragen habe. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall! Durch das chronische Wiederholen verdrehter Wahrheiten - und das ist der wahre Grund für Berlusconis Medienpräsenz - hoffen er und seine politische Freunde, dass der Fernsehzuschauer ab einem bestimmten Punkt an das glaubt, was er da hört.
Vor allem wenn es so medienwirksam herüberkommt wie durch Berlusconi. Auch mit 76 Jahren gelingt es ihm immer, noch das Publikum zu verzaubern. Die jüngsten Zahlen von Umfrageinstituten belegen es: Je öfter der Medienzar im Fernsehen präsent ist, um so schneller steigt sein aufgrund zahlreicher privater Skandale gesunkener Beliebtheitswert - in einer Woche TV-Präsenz um gleich zwei Prozentpunkte!
Der christdemokratische Leader Pier Ferdinando Casini, die Parteiführer der Kommunisten, der ausländerfeindlichen Lega Nord, der Grünen und, und, und - auch sie sieht man jeden zweiten Tag im Fernsehen. Sogar der medienwirksam spröde und hölzern bis lehrmeisterhaft wirkende Mario Monti taucht inzwischen in allen nur denkbaren Programmen auf, von der abendlichen Polittalkshow bis zum Morgen- und Mittagmagazin.
Doch der Sieger in Sachen Medienpräsenz ist Silvio Berlusconi. Fast ein Jahr lang war er nach seinem Sturz Ende 2011 abgetaucht. Doch jetzt, im Wahlkampf, ist er im wahrsten Sinne des Wortes überall. Nicht nur in seinen drei eigenen national ausstrahlenden Sendern, sondern auch bei der öffentlich-rechtlich RAI und seinem großen privaten Konkurrenten, dem Sender La 7. Dem gelang vor einigen Tagen ein medienpolitischer Coup, der mit rund zehn Millionen zugeschalteten Zuschauern eine Einschaltquote hervorzauberte wie bei einer Fußballweltmeisterschaft.
Berlusconi war Gast in der von Startalkmaster Michele Santoro geführten Talkshow Servizio pubblico. Santoro und der Cavaliere sind sich seit Jahren spinnefeind, war es doch Berlusconi, der vor Jahren als Regierungschef - und somit als oberster Herr über die RAI - dafür sorgte, dass Santoros Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde. Berlusconi wollte diesen, so nannte er ihn, "übelsten Kommunisten" davonjagen. Mit Journalisten, die anders denken, wollte Berlusconi früher nie reden. Doch die Zeiten haben sich geändert, erklärt Lilli Gruber, Starjournalistin bei La 7. Vor wenigen Tagen war Berlusconi auch Gast in ihrer Sendung Otto e mezzo:
"Man hat den Eindruck in einem anderen Italien zu sein! Die Politiker laufen uns jetzt die Studios ein. Alle haben sie von Berlusconi gelernt und wollen jetzt voll die TV-Medien nutzen. Wir haben es hier mit einem Rush von Telepolitik zu tun. Politiker und ihr Denken werden so immer transparenter."
Stellen sie sich doch ohne Wenn und Aber allen Fragen. Verließ Berlusconi früher wutentbrannt auch Livesendungen, wenn ihm etwas nicht passte, harrt er nun aus und antwortet geduldig. Für den Fernsehzuschauer hat all das einen immensen Unterhaltungswert. Die Einschaltquoten beweisen das.
Seine ständige TV-Präsenz nutzt der Medienzar aber vor allem dazu aus, Realitäten auf fast schon ungeheuerliche Weise zu verdrehen. So behauptet er beispielsweise immer wieder, dass er die neuen Steuern von Mario Montis finanzpolitischer Notstandsregierung nie mitgetragen habe. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall! Durch das chronische Wiederholen verdrehter Wahrheiten - und das ist der wahre Grund für Berlusconis Medienpräsenz - hoffen er und seine politische Freunde, dass der Fernsehzuschauer ab einem bestimmten Punkt an das glaubt, was er da hört.
Vor allem wenn es so medienwirksam herüberkommt wie durch Berlusconi. Auch mit 76 Jahren gelingt es ihm immer, noch das Publikum zu verzaubern. Die jüngsten Zahlen von Umfrageinstituten belegen es: Je öfter der Medienzar im Fernsehen präsent ist, um so schneller steigt sein aufgrund zahlreicher privater Skandale gesunkener Beliebtheitswert - in einer Woche TV-Präsenz um gleich zwei Prozentpunkte!