Nach Assad-Sturz
Politikwissenschaftlerin Jasim drängt auf politische Lösungen für die kurdischen Autonomiegebiete in Syrien

Angesichts der sich zuspitzenden Lage der Kurden in Nordsyrien drängen Experten auf politische Lösungen.

    Eine Gruppe von Kurden in Syrien auf der Flucht nördlich von Aleppo.
    Die Lage der Kurden in Nordsyrien spitzt sich zu. (picture alliance / abaca / DIA Images / Abaca )
    Ideal wäre eine Situation, in der die kurdische Autonomie im Rahmen einer Verfassung anerkannt würde ähnlich wie im Nordirak, sagte etwa die Politikwissenschaftlerin Dastan Jasim vom Hamburger GIGA-Institut der "Zeit". Es sei wichtig, einen internationalen Status zu haben. Die Staatengemeinschaft könne den Kurden dann bei Fragen beistehen, die die gesamte Welt beträfen. Als Beispiel nannte Jasim den Kampf gegen Dschihadisten und den Umgang mit Zehntausenden in der Region inhaftierten IS-Kämpfern.
    Gestern waren kurdische Aktivisten in das Hauptstadtstudio des ZDF eingedrungen, um auf die Lage im Norden Syriens aufmerksam zu machen. Pro-türkische Milizen - darunter die Dschihadisten der Gruppierung SNA - greifen die kurdischen Gebiete gezielt an. Auch die türkische Armee selbst führt seit Langem immer wieder Angriffe durch. Ankara lehnt eine Autonomie der Kurden ab. Nach dem Assad-Sturz gab es zahlreiche Tote und zehntausende Vertriebene in der Region - die die Kurden selbst Rojava nennen.
    Diese Nachricht wurde am 19.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.