
In der türkischen Metropole Istanbul hatten sich erneut Zehntausende Menschen zu einer Großkundgebung versammelt. Das Vertrauen in das politische System in der Türkei sei über die Jahre verloren gegangen, sagte Gürbey. Die Verhaftung des CHP-Politikers Imamoglu habe die Unzufriedenheit weiter verstärkt. Die Dimenson der Proteste zeige jedoch, dass es nicht allein um die Person Imamoglu gehe. "Die jungen Leute sagen: Wir stehen nicht für die CHP, wir wollen mit den Parteien eigentlich nichts zu tun haben. Es geht uns um eine bessere Zukunft."
Gürbey spricht von der "Z Generation" - also von denjenigen, die seit dem Jahr 2000 geboren wurden. Diese Menschen wollten keine autokratische Regierung mehr. Die Professorin der Freien Universität Berlin verweist auf Jugendstudien in der Türkei, denen zufolge fast 70 Prozent beabsichtigen, das Land zu verlassen.
In Istanbul hatten sich am Samstag erneut Zehntausende Menschen zu einer Großkundgebung versammelt. Imamoglus Ehefrau sagte in ihrer Rede, es gehe nicht nur um ihren Mann, sondern um die Zukunft der Türkei.
Der vorerst abgesetzte Istanbuler Bürgermeister ist wegen Terrorvorwürfen festgenommen worden. Das löste im Land eine Protestwelle aus. Die Behörden gehen dagegen vor - es gab bislang hunderte Festnahmen.
Diese Nachricht wurde am 30.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.