Im zweiten Teil von "Zingsheim braucht Gesellschaft" ging es besonders persönlich zu: Wolfgang Bosbach erzählte wunderbar bildhaft von seinen Erlebnissen mit nicht vorhandenen Lichtschaltern in Designhotels, bevor er den Linken-Politiker Gregor Gysi ordentlich in den Schwitzkasten nahm. Doch alles nur Spaß, denn Wolfgang Bosbach machte deutlich, dass er Gregor Gysi schon im Bundestag für durchaus sympathisch und amüsant hielt: "Wir sind immer gebeten worden, wenn er als Oppositionsführer gesprochen hat, uns an der Rede nicht zu erfreuen. Das ist mir nicht immer gelungen – im Gegenteil."
Amüsant waren auch Friedemann Weises "Fünf Wahrheiten über Bosbach". Eine davon: "Der Name Bosbach ist früh-germanisch und heißt soviel wie 'der Mann, der in einer Runde sitzt und redet'." Matthias Deutschmann ließ das Publikum an seinem Wissen über "die alte Republik" teilhaben und behauptete: "In einem Lungenzug von Helmut Schmidt ist mehr Inhalt als in einer ganzen Bundestagsrede von Sigmar Gabriel."
Als Gregor Gysi dann nach einem Weißwein verlangte, sang Uta Köbernick passenderweise "Das Lied vom Wackeln", bevor das Duo Suchtpotential sowohl den geladenen Gästen als auch dem Comedia-Publikum ordentlich einheizte. Wild tanzend und sich auf dem Boden wälzend forderten sie in ihrem Burka-Kritiksong "Gammel-Look und Jogginghose".
Ein witziger und turbulenter Abend, durch den Gastgeber Martin Zingsheim klug, witzig und mit viel Musik leitete. Wer mehr von ihm hören und sehen will, bekommt schon bald die Gelegenheit dazu: Das neue Solo von Martin Zingsheim "Aber bitte mit ohne" feiert Premiere: am 15.10. im Senftöpfchen Köln. Weitere Termine der bundesweiten Tour finden hier.