Atomabkommen
Politologe Adebahr sieht Chancen für Einigung zwischen Iran und USA

Laut der Internationalen Atomenergiebehörde stehen die Bemühungen mit dem Iran über ein Atomabkommen zunehmend unter Zeitdruck. Teheran lehnte zuletzt Gespräche mit den USA ab, nachdem Trump in einem Brief neue Verhandlungen gefordert hatte. Der Politikwissenschaftler Cornelius Adebahr sieht dennoch Chancen für eine Einigung.

    Die Fahne der USA neben der Fahne des Iran
    Bislang gibt es keine Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über ein neues Atomabkommen. (imago images / Christian Ohde)
    Adebahr ist unter anderem für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik tätig. Er sagte im Deutschlandfunk, dem Iran bleibe kein anderer Weg. Das militärische Drohpotenzial sei nach den Auseinandersetzungen mit Israel im vergangenen Jahr bei weitem nicht mehr so glaubwürdig. Das sehe auch US-Präsident Trump, der den Druck nun weiter erhöhe. Er wolle sich zudem international Lorbeeren als Friedensmacher verdienen, meinte Adebahr.

    „Transparenz und Kontrolle wären ein Gewinn“

    Der Politologe erwartet, dass die iranische Führung dem Druck zumindest sichtbar nicht nachgeben will. Es gehe dabei auch um einen ebenbürtigen Umgang. Falls es zu einer Einigung komme, wären mehr Transparenz und Kontrolle beim iranischen Atomprogramm ein Gewinn, sagte Adebahr. Er äußerte zugleich die Sorge, dass es nur einen „Schaufenster-Deal“ ohne echte Auswirkung geben könnte.

    Anreicherung von Uran beschleunigt

    Nach dem Austritt der USA unter Trump im Jahr 2018 hatte der Iran seine Verpflichtungen der 2015 getroffenen Nuklearverbindung schrittweise ausgesetzt. Laut der IAEA beschleunigte Teheran seine Produktion von bis zu 60 Prozent angereichertem Uran. Wird der Reinheitsgrad auf 90 Prozent erhöht, würde Teheran demnach über ausreichend Material für mehrere Atombomben verfügen. Der Iran selbst selbst hat wiederholt bestritten, die Herstellung von Kernwaffen zu verfolgen.
    Diese Nachricht wurde am 15.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.