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Politologe Leggewie zu US-Bildung
Trumps patriotische Motive für Geschichtsunterricht-Reform

US-Präsident Donald Trump plant ein Gremium für patriotische Bildung. Der Politologe Claus Leggewie warnte im Dlf: Es gehe Trump um eine Ausrichtung der Gefühle "auf einen weißen Nationalismus, der autoritär und völkisch ist".

Claus Leggewie im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske |
Der Politologe Claus Leggewie
Nach Donald Trumps Vorstellung soll sich der US-Geschichtsunterricht auf "das Wunder der amerikanischen Geschichte" beziehen (picture alliance / Frank May)
Trumps Gremium soll "1776-Kommission" heißen – in Anspielung auf das Jahr der Unabhängigkeitserklärung - und Pädagogen dabei helfen, Schülern wieder "das Wunder der amerikanischen Geschichte" zu lehren. Themen der liberalen Geschichtsschreibungstradition wie Sklaverei, Deportation und Massaker an den Indigenen und politische Korruption drohten ausgeklammert zu werden, sagte Claus Leggewie im Dlf.
Amerikanische Unabhängigkeitserklärung 
Amerikanische Unabhängigkeitserklärung (imago images / INSADCO)
"Bislang ausgesprochen pluralistischer Geschichtsunterricht"
In den Bemühungen entdeckt der Politologe eine weitere Facette der Wissenschaftsfeindlichkeit Trumps und eine neue Qualität des Kulturkampfes. Bei dem sollen auch TikTok-Gelder für die Finanzierung patriotischer Bildung verwendet werden.
Trump spricht vielen aus der Seele
Der Politologe weist darauf hin, dass Trump auch vielen US-Amerikanern aus der Seele sprechen würde: Sie seien es leid, dass Geschichte ständig infrage gestellt werde, dass man Dinge cancelt, weil sie nicht mehr auszusprechen seien. Dieses Grummeln greife Trump meisterhaft auf.
Die Geschichte umzuschreiben, zu klittern, das sei immer schon ein Mittel der Autokraten und Diktaturen gewesen. Und deswegen, so Claus Leggewie, sei es so schlimm, was vom US-Präsidenten verkündet wurde.