Im Stadion die Clubs, davor der Staat. So klar ist die Trennung in Großbritannien. Alles was vor den Stadiontoren an Polizeieinsätzen benötigt wird, zahlt der Staat. Das gilt auch für all die Einsätze, die unmittelbar ein Spiel betreffen, also etwa in Bahnhöfen oder auf dem Weg zum Stadion oder nach dem Spiel im Stadtzentrum. Fans und Clubs erwarteten das als Leistung für die gezahlten Steuern, sagt die englische Premier League dazu.
Alle Kosten innerhalb des Stadions muss der Club als Hausherr tragen, auch die für im Stadion eingesetzte Polizisten. Wie viele Sicherheitskräfte jeweils benötigt werden, entscheiden Kommunen und Clubs gemeinsam.
Weniger Konfrontationen in Spanien
Ähnlich ist das in Spanien. Die Clubs zahlen nur für die Sicherheit im Stadion, dann aber vor allem für private Sicherheits- und Ordnungsdienste. In Spanien ist es aber üblich, dass die Eintrittskarten überwiegend an heimische Zuschauer verkauft werden. Konfrontationen zwischen gegnerischen Fans sind eher selten.
In der Schweiz wird seit Jahren intensiv diskutiert über die Einsätze der Polizei. Rechtlich geregelt werden alle sicherheitsrelevanten Fragen im sogenannten "Hooligan-Konkordat". Diese Regelungen müssen aber in den einzelnen Kantonen abgestimmt werden. In der "Berner Modell" genannten Einigung verpflichten sich die Young Boys Bern, jährlich 2,5 Millionen Schweizer Franken für Sicherheitskosten rund um Fußballspiele aufzuwenden. In Zürich zahlen die Clubs FC und Grasshoppers einen Teil der Kosten, maximal jedoch 500.000 Franken pro Jahr.
Praktisches Modell in Frankreich
Zahlen müssen auch die französischen Vereine. Dort erfolgt die Abrechnung nach einem praktischen Modell. Für jeden Polizisten wird ein Satz von 20 Euro pro Stunde in Rechnung gestellt, der sich erhöht, wenn mehr als 50 Polizisten im Einsatz sind. Letztlich wird aber nur eine kleine Summe der tatsächlichen Rechnung verlangt, um die Existenz kleinerer Vereine nicht zu gefährden.