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Polizeikosten bei Bundesligaspielen
"Gewalt ist kein Problem des Fußballs"

Sollte sich die DFL an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen beteiligen? Ja, sagte das Oberverwaltungsgericht Bremen in der vergangenen Woche. Thomas Feltes sieht das kritisch, denn: "Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem", sagte der Kriminologe im Dlf.

Thomas Feltes im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Polizisten stehen am 16.04.2017 am Weserstadion in Bremen.
    Polizisten stehen am 16.04.2017 am Weserstadion in Bremen. (picture alliance / dpa / Carmen Jaspersen)
    Wenn die DFL für die Kosten von Polizeieinsätzen rund um Bundesligaspiele aufkommen soll, so Thomas Feltes, könne man das mit einer ähnlichen Argumentation auch von den Veranstaltern anderer Großereignisse verlangen - zum Beispiel von den Oktoberfest-Wirten. "Das könnte einen Rattenschwanz hervorrufen, den im Grunde genommen niemand will", sagte der Kriminologe in der Sendung "Sport am Samstag".
    Feltes wies außerdem darauf hin, dass die meisten Spiele problemlos ablaufen und "Gewalttaten um das Stadion herum die Ausnahme" sind. Gewalt sei kein Problem des Fußballs, sondern ein gesellschaftliches. "Die DFL kann und sollte mehr Geld in die Gewaltprävention stecken", so der Kriminologe - und die Vereine könnten etwa durch mehr eigene Ordner dafür sorgen, dass Fußballspiele noch sicherer ablaufen.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.