"Ja, ich melde mich hier vom Köln-Bonner Flughafen, und man hat hier von Sachkennern gesagt, dass es hier nur drei Gelegenheiten gegeben hat, an denen es mehr internationale Presse hier gegeben hat, an denen mehr Bewachung auf diesem Flughafen vorhanden war."
18. Oktober 1977: An diesem Tag gilt das Interesse auf dem Köln-Bonner Flughafen zwei Flugzeugen aus dem somalischen Mogadischu. Die erste Maschine hat die gerade aus der Hand von Terroristen befreiten Geiseln der Landshut an Bord. In der zweiten sitzen Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski und die Mitglieder einer Einsatzgruppe des Bundesgrenzschutzes. Deren Chef Ulrich Wegener lässt sich die Freude über den Erfolg kaum anmerken.
"Wir haben unsere Pflicht getan, mehr nicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich keine Einzelheiten preisgebe. Das ist im Interesse auch bei späteren Terroranschlägen, denen wir ja begegnen wollen."
Der Einsatz in Mogadischu war der erste, durch den die GSG 9 von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Zu dieser Zeit existierte die Anti-Terroreinheit bereits seit fünf Jahren. Gegründet wurde sie als Reaktion auf eine andere Terrorattacke bei den Olympischen Spielen in München 1972.
"Vor elf Tagen habe ich in dieser Arena von dieser Stelle die Olympischen Spiele München 1972 eröffnet. Sie begannen als wahrhaft heitere Spiele im Sinne der olympischen Idee. Ein großartiges Echo in der weiten Welt begleitete sie, bis sich gestern Morgen der Schatten einer Mordtat auf sie legte","
so Bundespräsident Gustav Heinemann am 5. September 1972. In der Nacht war ein palästinensisches Terrorkommando in das Quartier der israelischen Mannschaft eingedrungen und hatte dort zwei Sportler ermordet und neun weitere als Geiseln genommen. Während einer völlig misslungenen Befreiungsaktion auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck durch die überforderte Polizei kamen alle Geiseln und die Entführer ums Leben. Als Reaktion auf dieses Desaster wurde wenige Tage später, am 26. September 1972 die GSG 9 gegründet. Der Offizier beim Bundesgrenzschutz, Ulrich Wegener, erhielt den Auftrag, die Spezialeinheit aufzubauen.
""Wir haben uns dann umgesehen im internationalen Bereich, und ich darf heute sagen, die Leute, die uns am meisten unterstützt haben und bestimmt nicht mit leichtem Herzen, das waren die Israelis. Und ich bin ja als erster deutscher Offizier nach dieser furchtbaren Zeit in Israel gewesen zur Ausbildung, bin da hart ran genommen worden. Aber man hat mir wirklich nichts geschenkt. Mir wurde nichts geschenkt im dienstlichen Bereich, auch im privaten nicht."
Eine harte Ausbildung erwartet die Rekruten noch heute. Das karge Gehalt und der Mangel an geeigneten Bewerbern lässt regelmäßig mehr als zehn Prozent der rund 250 Stellen unbesetzt. Wer sich bewirbt, der tut dies, um der Eliteeinheit der deutschen Polizei anzugehören. Schaden nahm das Image der GSG 9 allerdings 1993 im mecklenburgischen Bad Kleinen, als die Truppe die RAF-Mitglieder Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams verhaften sollte. Bei einem Schusswechsel mit Grams wurde der GSG-9-Beamte Michael Newrzella getötet. Grams starb durch einen Schuss aus nächster Nähe, den er nach dem Ergebnis der offiziellen Ermittlungen selbst abfeuerte. Dennoch stand der Vorwurf im Raum, GSG-9-Beamte hätten Grams quasi aus Rache für ihren getöteten Kollegen hingerichtet. Wolfgang Salewski, psychologischer Berater der GSG 9, verteidigte die Truppe in einem Interview gegen den Vorwurf, in der Praxis überfordert zu sein.
"Wir haben in den letzten Jahren weit über 200 Einsätze gehabt. Wir üben nicht im Trockenen, sondern wir haben reale Praxis, und wir haben in der Praxis erfahrene Beamte, die überhaupt kein Problem damit haben, dann auch im Einsatz richtig zu reagieren. Man unterstellt der GSG 9 ungeheure Dinge. Sie wird zurzeit auch von allen Seiten alleine gelassen. Wir sind Profis auf dem Gebiet, und wir haben gar keine Probleme, wenn wir eingesetzt werden, auch angemessen zu reagieren."
In der Regel gehen die Einsätze der GSG 9 geräuschlos über die Bühne. Der Gebrauch von Schusswaffen ist äußerst selten. Mindestens drei Mitglieder der Einheit haben bisher ihren Dienst mit dem Leben bezahlt. Neben Michael Newrzella in Bad Kleinen wurden zwei weitere Beamte im Jahr 2004 bei einem Einsatz im Irak getötet.
18. Oktober 1977: An diesem Tag gilt das Interesse auf dem Köln-Bonner Flughafen zwei Flugzeugen aus dem somalischen Mogadischu. Die erste Maschine hat die gerade aus der Hand von Terroristen befreiten Geiseln der Landshut an Bord. In der zweiten sitzen Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski und die Mitglieder einer Einsatzgruppe des Bundesgrenzschutzes. Deren Chef Ulrich Wegener lässt sich die Freude über den Erfolg kaum anmerken.
"Wir haben unsere Pflicht getan, mehr nicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich keine Einzelheiten preisgebe. Das ist im Interesse auch bei späteren Terroranschlägen, denen wir ja begegnen wollen."
Der Einsatz in Mogadischu war der erste, durch den die GSG 9 von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Zu dieser Zeit existierte die Anti-Terroreinheit bereits seit fünf Jahren. Gegründet wurde sie als Reaktion auf eine andere Terrorattacke bei den Olympischen Spielen in München 1972.
"Vor elf Tagen habe ich in dieser Arena von dieser Stelle die Olympischen Spiele München 1972 eröffnet. Sie begannen als wahrhaft heitere Spiele im Sinne der olympischen Idee. Ein großartiges Echo in der weiten Welt begleitete sie, bis sich gestern Morgen der Schatten einer Mordtat auf sie legte","
so Bundespräsident Gustav Heinemann am 5. September 1972. In der Nacht war ein palästinensisches Terrorkommando in das Quartier der israelischen Mannschaft eingedrungen und hatte dort zwei Sportler ermordet und neun weitere als Geiseln genommen. Während einer völlig misslungenen Befreiungsaktion auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck durch die überforderte Polizei kamen alle Geiseln und die Entführer ums Leben. Als Reaktion auf dieses Desaster wurde wenige Tage später, am 26. September 1972 die GSG 9 gegründet. Der Offizier beim Bundesgrenzschutz, Ulrich Wegener, erhielt den Auftrag, die Spezialeinheit aufzubauen.
""Wir haben uns dann umgesehen im internationalen Bereich, und ich darf heute sagen, die Leute, die uns am meisten unterstützt haben und bestimmt nicht mit leichtem Herzen, das waren die Israelis. Und ich bin ja als erster deutscher Offizier nach dieser furchtbaren Zeit in Israel gewesen zur Ausbildung, bin da hart ran genommen worden. Aber man hat mir wirklich nichts geschenkt. Mir wurde nichts geschenkt im dienstlichen Bereich, auch im privaten nicht."
Eine harte Ausbildung erwartet die Rekruten noch heute. Das karge Gehalt und der Mangel an geeigneten Bewerbern lässt regelmäßig mehr als zehn Prozent der rund 250 Stellen unbesetzt. Wer sich bewirbt, der tut dies, um der Eliteeinheit der deutschen Polizei anzugehören. Schaden nahm das Image der GSG 9 allerdings 1993 im mecklenburgischen Bad Kleinen, als die Truppe die RAF-Mitglieder Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams verhaften sollte. Bei einem Schusswechsel mit Grams wurde der GSG-9-Beamte Michael Newrzella getötet. Grams starb durch einen Schuss aus nächster Nähe, den er nach dem Ergebnis der offiziellen Ermittlungen selbst abfeuerte. Dennoch stand der Vorwurf im Raum, GSG-9-Beamte hätten Grams quasi aus Rache für ihren getöteten Kollegen hingerichtet. Wolfgang Salewski, psychologischer Berater der GSG 9, verteidigte die Truppe in einem Interview gegen den Vorwurf, in der Praxis überfordert zu sein.
"Wir haben in den letzten Jahren weit über 200 Einsätze gehabt. Wir üben nicht im Trockenen, sondern wir haben reale Praxis, und wir haben in der Praxis erfahrene Beamte, die überhaupt kein Problem damit haben, dann auch im Einsatz richtig zu reagieren. Man unterstellt der GSG 9 ungeheure Dinge. Sie wird zurzeit auch von allen Seiten alleine gelassen. Wir sind Profis auf dem Gebiet, und wir haben gar keine Probleme, wenn wir eingesetzt werden, auch angemessen zu reagieren."
In der Regel gehen die Einsätze der GSG 9 geräuschlos über die Bühne. Der Gebrauch von Schusswaffen ist äußerst selten. Mindestens drei Mitglieder der Einheit haben bisher ihren Dienst mit dem Leben bezahlt. Neben Michael Newrzella in Bad Kleinen wurden zwei weitere Beamte im Jahr 2004 bei einem Einsatz im Irak getötet.