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Polypharmazie
Zu viel des Guten: Wechselwirkungen von Medikamenten

Die Generation 60 plus schluckt in Deutschland über die Hälfte aller verordneten Medikamente. Nicht selten konsumiert dabei ein einzelner älterer Patient zehn und mehr verschiedene Pillen pro Tag. Doch das birgt unter Umständen hohe Risiken, unabhängig davon, ob es sich um verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Mittel handelt.

Am Mikrofon: Carsten Schroeder |
    Ein Haufen gemischert, bunter Tabletten
    Toxische Effekte der verschiedenen Wirkstoffe können sich gegenseitig ungünstig verstärken. (dpa / picture alliance / Klaus Rose)
    Denn toxische Effekte der verschiedenen Wirkstoffe können sich gegenseitig ungünstig verstärken. Die Folgen sind erheblich: In Seniorenheimen zum Beispiel leidet jeder dritte Bewohner unter gesundheitlichen Problemen, die auf Nebenwirkungen von Medikamenten zurückzuführen sind, wie Studien ans Licht brachten. Die Nebenwirkungen werden häufig nicht als solche erkannt, sondern fälschlicherweise als Symptom einer neuen Erkrankung angesehen, gegen die weitere Medikamente verschrieben werden. Eine schleichende Vergiftungsspirale entsteht, an deren Ende bei geschätzt über 10.000 Menschen jedes Jahr der Arzneimittel-Tod steht.
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    • Prof. Dr. med. Petra A. Thürmann, Direktorin des Phillipp Klee-Instituts für Pharmakologie, Helios-Kliniken, Wuppertal
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