Die rechtliche Grundlage dafür sei das Informationsfreiheitsgesetz (IFG), hieß es. Die Behörden müssten amtliche Informationen wie Prüfungen herausgeben. Das gilt allerdings nicht für jedes Bundesland. Bayern etwa hat kein entsprechendes Gesetz. Im Rahmen der Kampagne "Verschlusssache Prüfung" stellte das Portal Anfragen zu Altklausuren bei den Bildungsbehörden der Bundesländer.

In Niedersachsen und Schleswig-Holstein können der Untersuchung zufolge die alten Aufgaben kostenlos im Internet heruntergeladen werden. Andere Kultusministerien hätten dem Stark Verlag Nutzungsrechte überlassen, so das Portal. Rheinland-Pfalz etwa verlange 100 Euro je Fach und Jahrgang, Brandenburg 200 Euro. Laut "Frag den Staat" druckt der Stark Verlag die Originalprüfungen vergangener Jahre mit Lösungsvorschlägen ab und verkauft sie. Die gesammelten Altklausuren kosten rund 15 Euro pro Schulfach. Mit den roten Heften habe das Unternehmen 2021 rund 13 Millionen Euro Umsatz gemacht, betonten die Transparenz-Aktivisten mit Verweis auf den Bundesanzeiger.

"Frag den Staat" will nach eigenen Angaben nun versuchen, ähnliche Verträge mit
den Ländern abzuschließen. Ziel sei, die Prüfungen für Schülerinnen und Schüler kostenfrei zu veröffentlichen.