Porträt des palästinensischen Pianisten und Komponisten Faraj Suleiman
Der Mann der zwei Gesichter

Sein markanter Stil auf dem Piano steckt voll orientalischer Ornamente, seine Songs haben eine ausgetüftelte Dramaturgie. Der Palästinenser Faraj Suleiman gilt als eine der vielversprechenden Persönlichkeiten im aktuellen Jazz, der auch Lust auf Rock und Musical hat..

Von Stefan Franzen |
Vor schwarzen Hintergrund sitzt ein bärtiger junger Pianist am Flügel und richtet seinen Blick zur Seite.
„Was ich in meiner Musik mag, ist, dass sie meiner Art zu leben entspricht, meiner Kultur, meinem Essen.“ Der palästinensische Pianist Faraj Suleiman hat eine sehr persönliche Handschrift entwickelt. (IMAGO / Loona / Abaca)
In mehreren Schleifen verlief sein Werdegang von Rama in Nordpalästina bis auf die Bühnen von Toronto bis Montreux, er leitet Bands an verschiedenen Orten. Aus der Politik will sich der heute im israelischen Haifa lebende Faraj Suleiman heraushalten. Aber geht das überhaupt in diesen turbulenten Zeiten?

Orientalische Klänge mit rockigen Anflügen

Kurz vor dem Überfall der Hamas und Israels Antwortkrieg ist sein aktuelles Album „As Much As It Takes“ erschienen, das autobiographisch Suleimans Geschichte mit wuchtiger Rock-Energie bündelt.
Neben seinen Jazzprojekten schreibt Suleiman auch Musik für Musicals und Popsongs mit teils hymnischem Charakter. Sie fassen die Situation der Palästinenser in mal sehr direkte, mal eher metaphorische Bilder.