Das portugiesische Fernsehen ist nicht für aufwendige Liveschaltungen zu Korrespondenten ins Ausland bekannt. Doch am gestrigen Montag scheuten portugiesische Medien keine Mühen, um über den neusten Stand der Krisengespräche in Griechenland direkt informiert zu sein.
Die Kommentatoren sind sich einig. Sollte der Staatsbankrott Griechenlands nicht abzuwenden sein, wird der internationale Druck auf Portugal noch zunehmen. In Lissabon glauben viele Menschen, dass Portugal ein ähnliches Schicksal wie Griechenland drohen könnte, wenn die Krise in Athen nicht gelöst wird. Der spanische Bauunternehmer Eduardo Lisas lebt seit über zehn Jahren in Portugal. Er fürchtet, dass ein griechischer Staatsbankrott gravierende Folgen für Portugal und seine Heimat Spanien haben könnte:
"Es ist nicht nur ein Problem für Griechenland, sondern für alle. Wenn ein Land fällt, dann folgen andere und das ganze System bricht zusammen. Es muss alles getan werden, um dieses Szenario abzuwenden. In Europa gibt es wirtschaftlich stärkere und schwächere Länder. Doch was zählt, ist die Gemeinschaft. Wenn mit diesem Prinzip gebrochen wird, verliert die ganze EU an Vertrauen."
Die Portugiesen verweisen gerne auf die Unterschiede zwischen Athen und Lissabon. In Portugal, so heißt es, herrsche ein breiter Konsens darüber, dass der Sparkurs absolut notwendig sei. Der Unternehmer Jaime Ramires vergleicht die Situation in Griechenland aber mit der portugiesischen Insel Madeira. Hier hatte die Regionalregierung die katastrophale Haushaltslage systematisch verschwiegen:
"Griechenland ist wie die Insel Madeira. Auf Madeira haben die lokalen Behörden über Jahre hinweg immer neue Schulden gemacht, und am Schluss musste der portugiesische Staat die Suppe auslöffeln. So ist das mit den Griechen und Europa auch. Wenn Griechenland Bankrott geht, dann hat das schwere Auswirkungen auf uns."
Die Krise in Athen ist schon jetzt in Portugal zu spüren. In den vergangenen Wochen sind die Zinsen für portugiesische Staatsanleihen sprunghaft angestiegen, obwohl das Land Fortschritte bei der Umsetzung des Reform- und Sparprogramms gemacht hat. Das Defizit 2011 soll sogar unter dem Wert liegen, der mit der EU, dem IWF und der Europäischen Zentralbank ausgehandelt wurde. Die Regierung hat zudem wichtige Strukturreformen wie das neue Arbeitsgesetz und eine längst überfällige Neuregelung des Mietmarktes auf den Weg gebracht.
Premierminister Pedro Passos Coelho hat gestern erneut bekräftigt, dass sein Land auf dem richtigen Weg sei:
"Wir werden unser Spar- und Reformprogramm umsetzen und zwar ganz unabhängig davon, was in Griechenland passiert. Natürlich hängt heutzutage alles miteinander zusammen, und davon können wir uns nicht loslösen. Die griechische Krise hat die Entwicklung in Europa negativ beeinflusst. Deshalb hoffe ich, dass die griechische Regierung die Bedingungen des zweiten Rettungspaketes annimmt, damit wir in Europa finanzielle Stabilität zurückgewinnen. Die Portugiesen wissen aber: Wir werden nicht zulassen, dass das, was sich in Griechenland ereignet, auch hier in Portugal passiert."
Die Kommentatoren sind sich einig. Sollte der Staatsbankrott Griechenlands nicht abzuwenden sein, wird der internationale Druck auf Portugal noch zunehmen. In Lissabon glauben viele Menschen, dass Portugal ein ähnliches Schicksal wie Griechenland drohen könnte, wenn die Krise in Athen nicht gelöst wird. Der spanische Bauunternehmer Eduardo Lisas lebt seit über zehn Jahren in Portugal. Er fürchtet, dass ein griechischer Staatsbankrott gravierende Folgen für Portugal und seine Heimat Spanien haben könnte:
"Es ist nicht nur ein Problem für Griechenland, sondern für alle. Wenn ein Land fällt, dann folgen andere und das ganze System bricht zusammen. Es muss alles getan werden, um dieses Szenario abzuwenden. In Europa gibt es wirtschaftlich stärkere und schwächere Länder. Doch was zählt, ist die Gemeinschaft. Wenn mit diesem Prinzip gebrochen wird, verliert die ganze EU an Vertrauen."
Die Portugiesen verweisen gerne auf die Unterschiede zwischen Athen und Lissabon. In Portugal, so heißt es, herrsche ein breiter Konsens darüber, dass der Sparkurs absolut notwendig sei. Der Unternehmer Jaime Ramires vergleicht die Situation in Griechenland aber mit der portugiesischen Insel Madeira. Hier hatte die Regionalregierung die katastrophale Haushaltslage systematisch verschwiegen:
"Griechenland ist wie die Insel Madeira. Auf Madeira haben die lokalen Behörden über Jahre hinweg immer neue Schulden gemacht, und am Schluss musste der portugiesische Staat die Suppe auslöffeln. So ist das mit den Griechen und Europa auch. Wenn Griechenland Bankrott geht, dann hat das schwere Auswirkungen auf uns."
Die Krise in Athen ist schon jetzt in Portugal zu spüren. In den vergangenen Wochen sind die Zinsen für portugiesische Staatsanleihen sprunghaft angestiegen, obwohl das Land Fortschritte bei der Umsetzung des Reform- und Sparprogramms gemacht hat. Das Defizit 2011 soll sogar unter dem Wert liegen, der mit der EU, dem IWF und der Europäischen Zentralbank ausgehandelt wurde. Die Regierung hat zudem wichtige Strukturreformen wie das neue Arbeitsgesetz und eine längst überfällige Neuregelung des Mietmarktes auf den Weg gebracht.
Premierminister Pedro Passos Coelho hat gestern erneut bekräftigt, dass sein Land auf dem richtigen Weg sei:
"Wir werden unser Spar- und Reformprogramm umsetzen und zwar ganz unabhängig davon, was in Griechenland passiert. Natürlich hängt heutzutage alles miteinander zusammen, und davon können wir uns nicht loslösen. Die griechische Krise hat die Entwicklung in Europa negativ beeinflusst. Deshalb hoffe ich, dass die griechische Regierung die Bedingungen des zweiten Rettungspaketes annimmt, damit wir in Europa finanzielle Stabilität zurückgewinnen. Die Portugiesen wissen aber: Wir werden nicht zulassen, dass das, was sich in Griechenland ereignet, auch hier in Portugal passiert."