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Positionspapier von Künstlern in Coronazeiten
"Häufig wird über uns gesprochen, aber nicht immer mit uns"

Kölner Künstlerinnen und Künstler haben konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt, um den Kulturbetrieb in der Coronakrise zu unterstützen und aufrechtzuerhalten. Eine langfristigere Förderung und mehr Dialog forderte die Mit-Initiatorin des Positionspapiers, Bettina Fischer, im Dlf.

Bettina Fischer im Gespräch mit Dina Netz |
Volles Autokino während der Corona-Krise am Flughafen Essen/Mülheim im abendlichen Gegenlicht.
Beim Kino funktioniert es schon - "Großzügige Genehmigung von Open Air-Bühnen" ist eine der Forderungen in dem Kölner Positionspapier (imago images / Jochen Tack)
Eine möglichst rasche Öffnung - das wünschen sich die Verfasserinnen und Verfasser des Positionspapiers. Kulturorte seien "sichere Orte", sagte Bettina Fischer im Dlf, Leiterin des Kölner Literaturhauses. Sie ist eine der Initiatorinnen des Positionspapiers des "KulturNetzKöln", eine spartenübergreifende kulturpolitische Interessenvertretung von freien Kölner Kultureinrichtungen.
Ein schwarz gekleidetes Streichorchester spielt stehend, der Dirigent steht rechts mittig und blickt auf seine Noten, die vor ihm auf einem Pult liegen.
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Orchestern, Musikern, Komponisten geht es schlecht in der Coronakrise. Spielmöglichkeiten gibt es höchstens digital, freie Künstler stehen vor dem finanziellen Ruin.
Fischer betonte die Relevanz der Kultur: "Das ist eine Lebensader, die viele Menschen brauchen." Es gehe nicht nur um die wirtschaftliche Absicherung der Künstlerinnen und Künstler. Sondern "es geht auch darum, dass Menschen, die künstlerisch arbeiten, ihre künstlerische Arbeit leben wollen - und das heißt häufig auch darbieten wollen."
Kulturschaffende mehr miteinbeziehen
Man habe nun die Notwendigkeit gesehen, als Kulturschaffende die Stimme zu erheben, so Bettina Fischer. Sie forderte eine langfristigere Form der Förderung von Künstlerinnen und Künstlern und mehr Mitsprache: "Häufig wird über uns gesprochen, aber nicht unbedingt immer mit uns. Häufig wird über uns entschieden, ohne dass unsere Binnenperspektive wirklich zur Wort käme."