A wie "Auf nach Cannes!" ... wie Abflug und Ankunft ... azurblaue See ... wie Aufregung ... Ausnahmezustand ... und A wie Angst vor der Akkreditierungsabsage! Es ist ein mulmiges Gefühl, diese Vorfreude mit Schlagseite.
Schon Monate vor Filmfestspielbeginn habe ich meine Unterlagen zusammengetragen: Habe ausgedruckt und eingescannt, geheftet und gefaltet, CDs gebrannt und leserlich beschriftet. Einen ganzen Bastelnachmittag lang war ich im Büro damit beschäftigt, ein Päckchen zu schnüren, um dem Pariser Festivalbüro zu beweisen: Ich war fleißig im vergangenen Jahr, habe nach Kräften berichtet und so die frohe Kinokunde von Cannes 2016 hinausgetragen in die Radiowelt!
"Allein die Zusage, dass ich überhaupt dabei sein darf - die trifft und trifft nicht ein"
Nach wenigen Tagen schon trifft die Bestätigung aus Paris ein: Ja, man habe meine Dokumente erhalten.
Und dann beginnt die Warterei ... Der Flug ist gebucht, die Unterkunft schon längst bezahlt, die Studiotermine bei Radio France sind unter Dach und Fach. Alle Vorbereitungen sind also getroffen. Allein die Zusage, dass ich überhaupt dabei sein darf - die trifft und trifft nicht ein.
"Kenne ich, diese Angst", beruhigt mich eine Kollegin am Telefon. "Da bist Du nicht die Einzige. Aber hast Du je von einer Absage gehört?" Nein, habe ich nicht. Also stellt sich Entspannung ein. Doch nicht lange, denn ein paar Tage später grüble ich schon wieder: Ob die sich überhaupt melden, wenn ich keine Akkreditierung erhalte?
Und dann, kurz vor Ostern, es fühlt sich an wie Weihnachten, landet in meinem Postfach die gute Nachricht: Akkreditierung erfolgreich! Bienvenue!
Und heute dann? Frisch angekommen im sonnig-heiteren Cannes? Da macht sich doch tatsächlich wieder so ein Anflug von Nervosität bemerkbar, und so richtig locker lasse ich erst, seitdem ich meine "Lizenz zum Gucken" um den Hals hängen habe.