Mit dem Large Binocular Telescope, LBT, blicken die Astronomen wie mit einem riesigen Fernglas an den Himmel. Zum Teil kommen an beiden Spiegeln unterschiedliche Kameras und Messinstrumente zum Einsatz. Somit ist das LBT äußerst flexibel.
Nach einigen Jahren Bau- und Probezeit ist das Doppelteleskop allmählich im Regelbetrieb. Weil es aber nicht zu großen Organisationen wie der NASA oder der Europäischen Südsternwarte ESO gehört, ist es in der Öffentlichkeit nicht so sichtbar wie das Hubble-Teleskop oder die Sternwarten in Chile.
Das LBT ist ein privates Teleskop, das von einigen Instituten in den USA, Italien und Deutschland betrieben wird. Der Anteil der deutschen Astronomen liegt bei 25 Prozent.
Am Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam-Babelsberg haben Forscher und Ingenieure jetzt PEPSI gebaut, das Potsdam Echelle Polarimetrische und Spektroskopische Instrument. Es wird am LBT zum Einsatz kommen und unter anderem Magnetfelder von Sternen und Galaxien sowie Planeten bei fernen Sternen untersuchen.
Am Large Binocular Telescope sammeln die Astronomen viel Erfahrung und testen neue Verfahren. So ist das Doppelteleskop in Arizona in mancher Hinsicht die technische Brücke von den Acht- bis Zehn-Meter-Teleskopen von heute - hin zu den Riesenteleskopen mit rund 30 Metern Durchmesser. Diese werden in etwa zehn Jahren einsatzbereit sein.