Er habe zwar gesagt, dass er sich nicht in die Entscheidungen des Justizministeriums einmischen werde, teilte der Präsident mit. Es sei jedoch klar, dass sein Sohn von der Justiz anders behandelt werde. Niemand, der die Fakten prüfe, könne zu einer anderen Schlussfolgerung gelangen als der, dass man Hunter bloß ausgewählt habe, weil es sich um seinen Sohn handele. Das sei falsch.
Hunter Biden muss sich wegen Steuerhinterziehung und illegalen Besitzes einer Schusswaffe vor Gericht verantworten. Im letzteren Verfahren wurde er bereits verurteilt. Im zweiten bekannte er sich schuldig. Das Strafmaß in beiden Fällen sollte im Dezember verkündet werden.
Biden spricht von "Justizirrtum"
Biden erklärte, die Anklagen seien erst zustande gekommen, nachdem mehrere seiner politischen Gegner im Kongress diese angezettelt hätten, um ihm politisch zu schaden. "Kein vernünftiger Mensch, der sich die Fakten von Hunters Fällen ansieht, kann zu einem anderen Schluss kommen, als dass Hunter nur deshalb herausgegriffen wurde, weil er mein Sohn ist - und das ist falsch."
Man habe versucht, "Hunter zu brechen" und auch ihn zu brechen, schrieb Biden. Er vertraue auf das Justizsystem, aber in diesen Fällen habe die Politik das Verfahren beeinflusst und zu einem "Justizirrtum" geführt. Er habe mit sich gerungen und am Wochenende die Entscheidung getroffen, seinen Sohn nun doch zu begnadigen.
Biden hatte mehrfach gesagt, dass er dies nicht tun werde. Seine Amtszeit endet mit der Machtübergabe an den designierten Präsidenten Donald Trump am 20. Januar.
Diese Nachricht wurde am 02.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.