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Präsident der Mixed Martial Arts Federation
"Wir wollen uns von jeglicher Art von Extremismus abgrenzen"

Kampfsport ist in den vergangenen Jahren zu einem Raum geworden, den auch Rechtsextreme nutzen. Das betrifft auch Mixed Martial Arts. GEMMAF-Präsident Clemens Werner sagte im Dlf, man müsse in der Szene ein Bewusstsein dafür schaffen und dürfe solche Extremisten nicht tolerieren.

Clemens Werner im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Clemens Werner, Präsident der German Mixed Martial Arts Federation (GEMMAF)
Clemens Werner, Präsident der German Mixed Martial Arts Federation (GEMMAF) (Deutschlandradio/ Maximilian Rieger)
Der Kampfsport wird immer mehr von Rechtsextremen genutzt, um Geld zu verdienen oder sich zu vernetzen - das betrifft auch Mixed Martial Arts. Nicht nur deshalb hat die Sportart ein negatives Image. Im letzten Jahr beispielsweise wurde der "Kampf der Nibelungen" auf dem "Schild und Schwert"-Festival in Ostritz von Nazis organisiert.
"Ich denke, dass alle Kampfsportarten für Extremisten jeglicher Art attraktiv sind – aufgrund des Gewaltpotenzials", sagte Clemens Werner, Präsident der German Mixed Martial Arts Federation (GEMMAF), im Dlf. Dementsprechend sei auch Mixed Martial Arts attraktiv für Rechtsextremisten. Der Erfahrung nach sei aber der Anteil der Personengruppen sehr gering. "Allerdings ist es trotzdem ein großes Problem." Als Verband grenze man sich davon ganz klar ab, so Werner.
Code of Conduct soll klare Regeln liefern
In der Regel seien die Veranstalter in der Pflicht, Kämpfer bei den sogenannten Matches zu prüfen, meint Werner. So auch bei einem Event am 13. April in Balingen, wo mit Timo Feucht ein Kämpfer eingeladen worden war, der der rechten, gewaltbereiten Hooligan-Szene in Leipzig zuzuordnen ist. Der hatte dann zwar nicht gekämpft - aber nicht wegen seiner Gesinnung, sondern wegen Vertragsschwierigkeiten. "Wir waren bei dieser Veranstaltung nicht verantwortlich für das Match-Making. (...) Wir haben uns auch dafür stark gemacht, dass dieses Match nicht stattfindet", sagt Werner.
In diesem Zuge habe der Verband auch einen Code of Conduct entwickelt. "Uns ist bewusst geworden, dass wir da Lücken füllen müssen, wo wir einfach sagen müssen, dass wir uns in diesen Bereichen weiterbilden müssen, Standards schaffen müssen, (…) damit man solche Veranstaltungen nicht zulässt oder unterstützt. Oder solche Kampfpaarungen nicht stattfinden." Im Code of Conduct sei auch ein Abschnitt für Veranstalter vorgesehen. Diese hätten die Aufgabe, die Athleten zu prüfen und entsprechende Teams nicht zuzulassen. Veranstalter, die mit der GEMMAF kooperierten, müssten den Code of Conduct in Zukunft einhalten.
Bewusstsein in der MMA-Szene schaffen
Grundsätzlich sieht der Präsident der German Mixed Martial Arts Federation die Politik in der Pflicht, "solche Netzwerke zu zerschlagen". Der Verband hingegen habe dafür zu sorgen, dass in der MMA-Szene dafür ein Bewusstsein entstehe. "Wir müssen innerhalb der Szene gewisse Standards etablieren, so dass die Leute wissen, was sie nicht tun sollen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.