Ramie Al-Masri ist Kampfrichterobmann im Präsidium des Deutschen Box-Verbandes DBV. Als international anerkannter Kampfrichter ist er weltweit in der Boxszene vernetzt. Und im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrenten, die noch nicht einmal Englisch sprechen, hat der IT-Unternehmer einen Kommunikationsvorteil. Al-Masri spricht sechs Sprachen. DBV-Präsident Erich Dreke ist überzeugt vom Kandidaten:
"Also das Wichtigste ist, dass er einen sauberen Sport auf den Weg bringen will. Also das heißt, er will jegliche Korruption und jegliche Bestechung gleich im Keim ersticken. Er will auf alle Fälle einen Sponsor gewinnen, um das Hauptproblem, die finanziellen Bedingungen, auf wesentlich bessere Füßen zu stellen."
IOC fordert Reformen und neue Führung
Einen weiteren Vorteil sieht Dreke darin, dass Al-Masri wie auch sein niederländischer Konkurrent Boris van den Vorst vom Internationalen Olympischen Komitee akzeptiert würde. Das IOC hatte den Box-Weltverband wegen Missmanagement im Finanzbereich, Korruption, Ethikverstößen, intransparenter Verbandsführung und Mängeln im Antidopingkampf suspendiert.
Als Bedingung für eine Aufhebung der Suspendierung fordert das IOC Reformen und eine neue Führung ohne Altlasten. Das schließt die Wahl der vier Konkurrenten eigentlich aus.
"Sie alle gehören jetzt zum EC, waren also auch alle bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 dabei und haben die Manipulation nicht verhindert, manche haben sie sogar auch noch gefördert."
Eine Wahl des Russen Umar Kremlev, von Bienvenido Solano aus der Dominikanischen Republik, des Aserbaidschaners Süleyman Mikayilov und von Anas Al Otaiba aus den Vereinigten Arabischen Emirate würde die Suspendierung voraussichtlich verlängern.