"Wir fordern Sie auf, von Ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch zu machen, dem Hochschulrat die Abwahl der Präsidentin vorzuschlagen", heißt es in der per Rundmail verschickten Unterschriftenliste, die die drei Professoren an ihre Kollegen verschickt haben. Das Ergebnis: 120 Professoren und Juniorprofessoren haben ihre Unterschrift unter die Liste gesetzt. Sie sind der Meinung, die Hamburger Universitätspräsidentin müsse Monika Auweter-Kurtz abgewählt werden. Und die Unterschriftensammlung soll noch einen Monat weitergehen, auf Wunsch aus den Fakultäten, die sich noch zum Thema beraten wollen. Bei 690 Professoren an der Uni Hamburg sind 120 Stimmen weit von einer Mehrheit entfernt – aber auch deutlich mehr als eine "überschaubare Minderheit". Von der sprach gestern noch Alexander Luckow von der PR-Agentur Trimedia, über die die Universität mittlerweile Presseanfragen beantworten lässt. Für die Hamburger Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach ist das Ergebnis der Unterschriftensammlung alarmierend:
"Also wenn ich mal davon ausgehe, dass die Zahl, die da herumgeistert, stimmt, dann ist mir das zu viel. Und deswegen muss daran was getan werden. Es muss der Überzeugungsprozess, dass die neue Struktur, die eine bessere, eine schlagkräftigere Struktur für die Universität ist, das muss besser kommuniziert werden, und es müssen auch Ängste, die bei dem einen oder anderen aufgetaucht sind, abgebaut werden."
Das Universitätspräsidium will keine Stellungnahme abgeben, zunächst wolle man die Unterschriftenliste prüfen. Man sei aber grundsätzlich zu einem Gespräch mit den Kritikern bereit.
Die Raketenforscherin Auweter-Kurtz wurde im November 2006 als Präsidentin an die Uni Hamburg berufen, unter anderem, um die Hochschule im deutschen Uni-Ranking nach vorne zu bringen. Ihre Kritiker werfen ihr einen autoritären und selbstherrlichen Führungsstil vor.
Drei ehemalige Vizepräsidenten der Universität haben sich bereits in einem offenen Brief an die Bürgerschaft über die Präsidentin beschwert, ein weiterer Höhepunkt war der geschlossene Rücktritt einer Liste von vier Professoren aus dem Akademischen Senat. Der Politikprofessor Michael Greven ist einer von ihnen:
"Seit Längerem haben wir bemängelt die Art und Weise, wie die Universitätsleitung mit dem entscheidenden Gremium der Universität umgeht. Es ist mehr oder weniger ein Verlautbarungsstil, in dem nicht zurückgefragt wird und nicht zugehört wird, was die Willensbildung in der Universität zu den zentralen Fragen ist."
Kurz gesagt: Greven ist tief frustriert von der politischen Arbeit in den Gremien der Universität. Er beobachtet gar eine Resignation, bei Professoren und Studenten:
"Die kann man ganz operativ daran erfassen, dass es nicht nur uns, sondern auch den studentischen Listen immer schwerer fällt, überhaupt Personen zu finden, die zu der ja zeitaufwendigen Mitwirkung in den Universitätsgremien ja nötig sind. Zahlreiche Ausschüsse des akademischen Senats sind seit längerem unvollständig besetzt und funktionieren kaum noch."
Die Unterschriftenliste hat jedoch erstmal keine unmittelbare Wirkung. Sie kann lediglich den Akademischen Senat dazu aufrufen, beim Hochschulrat für eine Abwahl der Präsidentin einzutreten.
Doch der hat vor einer Woche in einer Stellungnahme Auweter-Kurtz das Vertrauen ausgesprochen. Sie habe seine volle Unterstützung bei dem Vorhaben, wie es in dem Text heißt, "die Stellung der Universität Hamburg in Deutschland nachhaltig zu stärken". Eine Kursänderung an der Universität Hamburg ist also trotz Unterschriftenliste erst einmal nicht in Sicht. Wissenschaftssenatorin Gundelach möchte sich zu dem Thema mit Hochschulpräsidium und Hochschulrat zusammensetzen. Der demokratische Unterbau der Universität bleibt damit also einmal mehr ausgeschlossen.
"Also wenn ich mal davon ausgehe, dass die Zahl, die da herumgeistert, stimmt, dann ist mir das zu viel. Und deswegen muss daran was getan werden. Es muss der Überzeugungsprozess, dass die neue Struktur, die eine bessere, eine schlagkräftigere Struktur für die Universität ist, das muss besser kommuniziert werden, und es müssen auch Ängste, die bei dem einen oder anderen aufgetaucht sind, abgebaut werden."
Das Universitätspräsidium will keine Stellungnahme abgeben, zunächst wolle man die Unterschriftenliste prüfen. Man sei aber grundsätzlich zu einem Gespräch mit den Kritikern bereit.
Die Raketenforscherin Auweter-Kurtz wurde im November 2006 als Präsidentin an die Uni Hamburg berufen, unter anderem, um die Hochschule im deutschen Uni-Ranking nach vorne zu bringen. Ihre Kritiker werfen ihr einen autoritären und selbstherrlichen Führungsstil vor.
Drei ehemalige Vizepräsidenten der Universität haben sich bereits in einem offenen Brief an die Bürgerschaft über die Präsidentin beschwert, ein weiterer Höhepunkt war der geschlossene Rücktritt einer Liste von vier Professoren aus dem Akademischen Senat. Der Politikprofessor Michael Greven ist einer von ihnen:
"Seit Längerem haben wir bemängelt die Art und Weise, wie die Universitätsleitung mit dem entscheidenden Gremium der Universität umgeht. Es ist mehr oder weniger ein Verlautbarungsstil, in dem nicht zurückgefragt wird und nicht zugehört wird, was die Willensbildung in der Universität zu den zentralen Fragen ist."
Kurz gesagt: Greven ist tief frustriert von der politischen Arbeit in den Gremien der Universität. Er beobachtet gar eine Resignation, bei Professoren und Studenten:
"Die kann man ganz operativ daran erfassen, dass es nicht nur uns, sondern auch den studentischen Listen immer schwerer fällt, überhaupt Personen zu finden, die zu der ja zeitaufwendigen Mitwirkung in den Universitätsgremien ja nötig sind. Zahlreiche Ausschüsse des akademischen Senats sind seit längerem unvollständig besetzt und funktionieren kaum noch."
Die Unterschriftenliste hat jedoch erstmal keine unmittelbare Wirkung. Sie kann lediglich den Akademischen Senat dazu aufrufen, beim Hochschulrat für eine Abwahl der Präsidentin einzutreten.
Doch der hat vor einer Woche in einer Stellungnahme Auweter-Kurtz das Vertrauen ausgesprochen. Sie habe seine volle Unterstützung bei dem Vorhaben, wie es in dem Text heißt, "die Stellung der Universität Hamburg in Deutschland nachhaltig zu stärken". Eine Kursänderung an der Universität Hamburg ist also trotz Unterschriftenliste erst einmal nicht in Sicht. Wissenschaftssenatorin Gundelach möchte sich zu dem Thema mit Hochschulpräsidium und Hochschulrat zusammensetzen. Der demokratische Unterbau der Universität bleibt damit also einmal mehr ausgeschlossen.