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Präsidentschaftskandidat Trump
Tweets statt Sicherheitspolitik

Donald Trump hat es geschafft: Nach aktuellen Zählungen wird er der Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Am Rande des G7-Gipfels zeigte sich Präsident Barack Obama besorgt. Er sei mehr an Schlagzeilen und Tweets interessiert, statt an Amerikas Sicherheit zu denken.

Von Marcus Pindur |
    Donald Trump bei einer Rede nach den Vorwahlen in Indiana.
    Präsidentschaftskandidat Donald Trump kann derzeit nicht mit Unterstützung von der Spitze seiner Partei rechnen. (picture alliance / dpa / Justin Lane)
    Donald Trump ist die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr zu nehmen. Nach übereinstimmenden Zählungen verschiedener amerikanischer Medien kommt der Milliardär inzwischen auf 1238 Delegiertenstimmen. Das ist mehr als notwendig für eine direkte Nominierung auf dem Parteitag im Juli. Er erfahre derzeit viel Zustimmung, so Trump.
    "Senatoren, Abgeordnete und Gouverneure unterstützen mich jetzt. Meine Zustimmungsrate unter Republikanern liegt bei 90 Prozent. Ich habe mit einem Erdrutschsieg gewonnen."
    Das Duell bei der eigentlichen Präsidentenwahl im November dürfte dann Trump gegen Hillary Clinton lauten. Die Ex-Außenministerin hat die Kandidatur der Demokraten so gut wie sicher. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos von Mitte Mai liegen die beiden Anwärter auf die Nachfolge von Barack Obama nahezu gleichauf. Umfragen zu diesem Zeitpunkt vor der Wahl sind aber nur sehr beschränkt in ihrer Aussagekraft.
    G7-Staaten besorgt über mögliche Trump-Präsidentschaft
    Trump überschritt die Schwelle der notwendigen Stimmen, weil eine kleine Zahl der sogenannten ungebundenen Delegierten sich für ihn aussprach. Diese können unabhängig von den Vorwahlen ihre Stimme vergeben.
    Präsident Obama äußerte sich auf dem G7-Gipfel erneut äußerst kritisch über Trump. Die G7-Kollegen seien äußerst beunruhigt über die Möglichkeit einer Trump-Präsidentschaft.
    "Sie sind nervös. Und aus gutem Grund. Denn eine Menge seiner Vorschläge zur internationalen Politik zeugen von Unwissen und Arroganz. Er ist mehr an Schlagzeilen und Tweets interessiert als daran, zu durchdenken, wie man Amerika sicher macht."
    Wunsch nach TV-Debatte mit Bernie Sanders
    Trump konnte mit einem weiteren ungewöhnlichen Schritt für Aufsehen sorgen. Er schlug eine Fernsehdebatte gegen den demokratischen Bewerber Bernie Sanders vor, unter Ausschluß von Hillary Clinton. Sanders liegt faktisch chancenlos hinter Clinton, will sich aber nicht geschlagen geben. Der Wahlkampfmanager von Sanders signalisierte Bereitschaft zu der TV-Debatte. Das wäre ein einzigartiger Affront des demokratischen Sozialisten Sanders gegen seine Parteifreundin Clinton.
    Viele demokratische Politiker sehen die von Sanders befeuerte Polarisierung ihrer Partei mit großer Sorge. Denn nach dem Parteitag müssen beide Flügel der Demokraten zusammengeführt werden, um erfolgreich Wahlkampf gegen Trump führen zu können. Je länger Sanders jedoch die Illusionen seiner Anhänger nährt, desto weniger könnten viele von Ihnen anschließend bereit sein, auch für Clinton Wahlkampf zu machen, so die Befürchtung.