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Präsidentschaftswahlkampf USA
"The Donald" gegen den Rest der Republikaner

Der Multimilliardär Donald Trump gewinnt durch seine Stimmungsmache gegen den etablierten Politikbetrieb und seine Migrationsfeindlichkeit an Sympathien. Heute steht die zweite TV-Debatte der republikanischen Kandidaten an. Vor allem Jeb Bush muss nun Profil zeigen, um noch im Rennen zu bleiben.

Von Marcus Pindur |
    Der Multimilliardär und Republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump spaltet auch seine Partei.
    Der Multimilliardär und Republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump spaltet auch seine Partei. (imago/UPI Photo)
    Sein Selbstbewusstsein ist ungebrochen, und seine Umfragewerte steigen immer noch.
    Donald Trump:
    "Das ist eine Bewegung geworden. Wir haben viel Spaß gehabt und jetzt werden wir durchstarten."
    Er liege sogar in Florida vor Jeb Bush, der acht Jahre lang dort Gouverneur war, so Trump vor Unterstützern in Dallas. Das ist in der Tat bitter für Jeb Bush, der in nationalen Umfragen sogar noch absackte, von 13 auf sechs Prozent. Der letzten "New York Times"-/CBS-Umfrage zufolge liegt "the Donald" im zersplitterten Bewerberfeld der Republikaner mit 27 Prozent vorne. Gefolgt von Ben Carson, 23 Prozent, einem weiteren Anti-Establishment-Kandidaten ohne jede politische Erfahrung. Der erfolgreiche Gehirnchirurg setzt auf konservativ-christliche Werte und schlägt einen milderen Ton als Trump an.
    Ben Carson:
    "Es liegt in der menschlichen Natur, die eigene Position zu überhöhen. Ich habe diesen messianischen Komplex nicht."
    Gegenbewegung zu Trump gestartet
    Es ist der Sommer des Donald Trump – und an ihm werden sich heute die anderen republikanischen Präsidentschaftsbewerber abarbeiten müssen. Insbesondere von Jeb Bush wird Angriffslust erwartet, in der ersten Debatte wirkte er gegenüber dem vor Selbstvertrauen strotzenden Trump zurückhaltend und energielos. Das wird sich ändern müssen, will Bush seine Chancen wahren. Ein Super-Pac, also eine Unterstützerorganisation, hat gestern und heute 23 Millionen Dollar in eine Blitzkampagne gesteckt – gegen Trump, für Bush.
    Bushs Strategie ist es, Trump als einen politischen Opportunisten zu brandmarken, der heute diese, morgen jene Ansicht vertritt. Trumps Wahlkampf kommt in der Tat bislang fast gänzlich ohne politische Inhalte aus. Doch all dies ist für die Trump-Fans nebensächlich. Sie schätzen den rebellischen Gestus des Multimilliardärs – und Trump gibt ihnen mit immer neuen Sottisen das, was seine Anhänger haben wollen: Häme gegen den etablierten Politikbetrieb und Immigrationsfeindlichkeit. Er verspricht die Abschiebung von Millionen illegaler Immigranten und derer in den USA geborenen Kinder.
    Hispanics demonstrieren gegen Trump
    Das seien sogenannte Anker-Babys, so Trump. Sie würden nur in den USA geboren, damit die illegalen Einwanderer auf ewig bleiben könnten. Dass nach der US- Verfassung diese Kinder amerikanische Staatsbürger sind und somit nicht abgeschoben werden können, ist für Trump und seine Anhänger irrelevant.
    Es ist damit zu rechnen, dass Trump auf dieser Welle weitersurft. Sie hat politische Kosten, die für die Republikaner erheblich sein könnten. Die Wählergruppe der Hispanics, also der Wähler mit Wurzeln in Lateinamerika, ist die am schnellsten wachsende in den USA. Einige tausend demonstrierten in Dallas gegen Trump.
    "Trump verletze die Gefühle vieler Hispanics, sagen diese Demonstranten, seine Äußerungen seien beleidigend."
    Auch Carly Fiorina, die ehemalige Hewlett-Packard Managerin und die einzige Frau im republikanischen Bewerberfeld, hat sich mit Trump ein Wortgefecht geliefert. Nach einer Bemerkung Trumps, man könne jemanden mit einem Gesicht wie Carly Fiorina nicht zur Präsidentin wählen, ging sie in die Offensive. In einem Werbespot zeigte sie die Gesichter vieler Unterstützerinnen und erklärte, sie sei 61 Jahre alt und stehe zu jeder Falte, die sie habe.
    Fiorina legte daraufhin in den Umfragen deutlich zu. Wann allerdings die Trump-Erfolgswelle abebbt, will niemand mehr vorhersagen. Die heutige Debatte wird Hinweise geben, ob seine innerparteilichen Konkurrenten gegen ihn bestehen können.