Am frühen Morgen des 8. Januar 1787 bricht Mozart zusammen mit seiner Frau Konstanze - und einer Schar von Musikerkollegen - nach Prag auf. Vier Tage dauert die Fahrt, die ihn immer mehr entfernt von Wien, wo ihn Geldnöte plagen und der Umzug aus seiner stattlichen Wohnung hinter dem Stephansdom in ein billigeres Quartier bevorsteht. Böhmische Adlige haben ihn zu der Reise eingeladen und im Palais des Grafen Thun - seinem Gönner von früher Kindheit an - erhalten sie Logis.
Noch am selben Abend besucht Mozart einen Ball. Wie er später an seinen Freund Gottfried von Jacquin schreibt, war er nach der langen Reise zwar zu müde, um selbst am Karnevalstreiben teilzunehmen ...
"Ich sah aber mit ganzem Vergnügen zu, wie alle diese Leute auf die Musik meines Figaro, in lauter Contretänze und Teutsche verwandelt, so innig vergnügt herumsprangen; - denn hier wird von nichts gesprochen als vom – Figaro; nichts gespielt, geblasen, gesungen und gepfiffen als – Figaro. Keine Opera besucht als – Figaro und ewig Figaro; gewiss große Ehre für mich."
Ganz Prag taumelte im Figaro-Fieber und gespannt erwartete man nicht nur sein Dirigat seiner Oper, sondern auch das Konzert, das Mozart am 19. Januar 1787 im Nationaltheater gab. Neben drei Klavierfantasien, erklang - nebst einer weiteren Sinfonia - zum ersten Mal seine Sinfonie in D-Dur.
"Wir wussten in der That nicht, was wir mehr bewundern sollten, ob die außerordentliche Komposition oder das außerordentliche Spiel. Beydes zusammen bewirkte einen Totaleindruck auf unsere Seelen, welche einer süßen Bezauberung glich!"
So der Musikkritiker und Mozart-Biograf Franz Xaver Niemetschek. Die Aufführung war ein überwältigender Erfolg, die Sinfonie entwickelte sich – neben dem Figaro – zu einem weiteren Lieblingsstück in der böhmischen Metropole und erhielt wegen des Ortes ihrer Uraufführung den Beinamen "Prager". Ob Mozart sie aber tatsächlich für Prag geschrieben hatte, bleibt ungewiss. Als er Anfang Februar die Stadt wieder verließ, hatte er jedenfalls - neben 1000 Gulden - auch einen Vertrag für die Komposition einer neuen Oper in der Tasche: "Don Giovanni". In seiner Sinfonie klingen bereits einige Motive daraus an - ebenso wie auch aus "Figaros Hochzeit". Und so ist die "Prager" eine Synthese der dämonischen Sphäre des Don Giovanni mit der prickelnden Lebensfreude des Figaro.
1794 gab man ein Gedenkkonzert zu Ehren des bereits seit drei Jahren verstorbenen Komponisten. Und den Abschluss machte seine D-Dur-Sinfonie.
Die "Prager Neue Zeitung" schrieb über dieses Ereignis:
"Der Akademiesaal war stark beleuchtet. Im Hintergrund desselben über dem Orchester flammte Mozarts Name in einer Art von Tempel, zu dessen beiden Seiten zwei Pyramiden mit den Inschriften "Dankbarkeit und Vergnügen" transparent illuminiert standen. Von manchem edlen Auge floss eine stille Thräne um den geliebten Mann! Mozart scheint für Böhmen geschrieben zu haben, nirgends verstand und exequirte man besser seine Musik als in Prag, und selbst auf dem Lande ist sie allgemein beliebt."
Noch am selben Abend besucht Mozart einen Ball. Wie er später an seinen Freund Gottfried von Jacquin schreibt, war er nach der langen Reise zwar zu müde, um selbst am Karnevalstreiben teilzunehmen ...
"Ich sah aber mit ganzem Vergnügen zu, wie alle diese Leute auf die Musik meines Figaro, in lauter Contretänze und Teutsche verwandelt, so innig vergnügt herumsprangen; - denn hier wird von nichts gesprochen als vom – Figaro; nichts gespielt, geblasen, gesungen und gepfiffen als – Figaro. Keine Opera besucht als – Figaro und ewig Figaro; gewiss große Ehre für mich."
Ganz Prag taumelte im Figaro-Fieber und gespannt erwartete man nicht nur sein Dirigat seiner Oper, sondern auch das Konzert, das Mozart am 19. Januar 1787 im Nationaltheater gab. Neben drei Klavierfantasien, erklang - nebst einer weiteren Sinfonia - zum ersten Mal seine Sinfonie in D-Dur.
"Wir wussten in der That nicht, was wir mehr bewundern sollten, ob die außerordentliche Komposition oder das außerordentliche Spiel. Beydes zusammen bewirkte einen Totaleindruck auf unsere Seelen, welche einer süßen Bezauberung glich!"
So der Musikkritiker und Mozart-Biograf Franz Xaver Niemetschek. Die Aufführung war ein überwältigender Erfolg, die Sinfonie entwickelte sich – neben dem Figaro – zu einem weiteren Lieblingsstück in der böhmischen Metropole und erhielt wegen des Ortes ihrer Uraufführung den Beinamen "Prager". Ob Mozart sie aber tatsächlich für Prag geschrieben hatte, bleibt ungewiss. Als er Anfang Februar die Stadt wieder verließ, hatte er jedenfalls - neben 1000 Gulden - auch einen Vertrag für die Komposition einer neuen Oper in der Tasche: "Don Giovanni". In seiner Sinfonie klingen bereits einige Motive daraus an - ebenso wie auch aus "Figaros Hochzeit". Und so ist die "Prager" eine Synthese der dämonischen Sphäre des Don Giovanni mit der prickelnden Lebensfreude des Figaro.
1794 gab man ein Gedenkkonzert zu Ehren des bereits seit drei Jahren verstorbenen Komponisten. Und den Abschluss machte seine D-Dur-Sinfonie.
Die "Prager Neue Zeitung" schrieb über dieses Ereignis:
"Der Akademiesaal war stark beleuchtet. Im Hintergrund desselben über dem Orchester flammte Mozarts Name in einer Art von Tempel, zu dessen beiden Seiten zwei Pyramiden mit den Inschriften "Dankbarkeit und Vergnügen" transparent illuminiert standen. Von manchem edlen Auge floss eine stille Thräne um den geliebten Mann! Mozart scheint für Böhmen geschrieben zu haben, nirgends verstand und exequirte man besser seine Musik als in Prag, und selbst auf dem Lande ist sie allgemein beliebt."