Schulte glaubt nicht, dass Großbritannien zu einer einsamen Fußballinsel werde. "Dafür steht zu viel auf dem Spiel." Der britische Fußballverband FA könne mit den zuständigen Ministerien Sonderregelungen vereinbaren. Und selbst wenn es nicht dazu käme, sei das nicht weiter problematisch: Denn die großen Stars der Liga könnten wegen einer Regelung im Arbeitsrecht sowieso bleiben. Die Regel sieht Folgendes vor: Spieler aus Ländern, die auf der Weltrangliste auf den Plätzen 30 bis 70 stehen, müssen in den vergangenen zwei Jahren 75 Prozent der Länderspiele ihrer Nationalmannschaft absolviert haben. Bei den ersten zehn Plätzen reichten sogar nur 30 Prozent der Spiele.
"Huth wird in England bleiben"
Und Spieler, die schon lange im Land seien, könnten Bestandsschutz haben, so Schulte. Zu den Spielern, die er betreut, gehört unter anderem Robert Huth, der bereits seit 16 Jahren in England spielt. Für ihn sei die Lage unproblematisch: "Sein Vertrag gilt noch zwei Jahre - dann ist er 34 Jahre alt und die Frage stellt sich für ihn nicht mehr." Und wenn es hart auf hart käme, würde er einen britischen Pass beantragen: "Roberts Lebensmittelpunkt wird auf jeden Fall in England bleiben."
Probleme für die zweite Liga
Schulte sieht auch Vorteile für den englischen Fußball beim Brexit: So könnten eigene Talente geschützt werden. Mehr britische Spieler hätten so eine Chance, in die Liga zu kommen - aber auch in Hinblick auf die Nationalmannschaft hält Schulte es für den richtigen Weg, eigene Talente zu fördern. Doch nicht nur das: "Außerdem könnte die Premiere League so von ihren teuren Verpflichtungen aus dem Ausland wegkommen." Und von den Milliardenzahlungen für TV-Deals: "Ich glaube, da sind Grenzen erreicht." Es sei fraglich, ob die Sender das noch refinanzieren könnten.
Probleme sieht Schulte nur in der zweiten englischen Liga. Für die dortigen Spieler aus dem Ausland könne es eng werden. Aber das könne die Liga mit englischen Spielern auffangen.
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