
Die BJP allein wird voraussichtlich 240 Mandate erhalten. Bei den letzten Parlamentswahlen waren es allerdings noch 303. Die
oppositionelle Kongress-Partei der Gandhi-Dynastie kommt den Angaben zufolge auf 99 Sitze, fast doppelt so viele wie vor fünf Jahren.
oppositionelle Kongress-Partei der Gandhi-Dynastie kommt den Angaben zufolge auf 99 Sitze, fast doppelt so viele wie vor fünf Jahren.
Die BJP dürfte somit keine absolute Mehrheit erreichen und ist auf ihre Koalitionspartner angewiesen, um eine Regierung zu bilden. Modi schrieb auf der Online-Plattform X, die Menschen im Lande hätten seinem Regierungsbündnis zum dritten Mal in Folge ihr Vertrauen ausgesprochen.
Kritik von Opposition und Menschenrechtsaktivisten an Modis Politik
Modis politische Gegner und internationale Menschenrechtsgruppen beklagen seit Langem einen Demokratieabbau in Indien. Nach Erkenntnissen des US-Think-Tanks Freedom House nutzt die BJP zunehmend Regierungsinstitutionen, um gegen politische Gegner vorzugehen. Die Opposition und Menschenrechtsgruppen werfen Modi zudem vor, die hinduistische Mehrheit im Land zu bevorzugen. So bezeichnete Modi die 210 Millionen Muslime im Land im Wahlkampf als "Eindringlinge" und "diejenigen mit mehr Kindern". Modi weist die Vorwürfe zurück.
Trotz der Hinweise auf einen zunehmenden Autoritarismus der Regierung wird Indien von westlichen Staaten als wichtiges Gegengewicht zu China in Asien gesehen und ist nicht zuletzt wegen seiner Digitalwirtschaft ein wichtiger Handelspartner.
Die Parlamentswahl in Indien ist der größte demokratische Urnengang der Welt. Bis zum Samstag waren sechs Wochen lang mehr als 968 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Auszählung erfolgte durch spezielle Zählcomputer.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.