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Die US-Regierung hatte vor wenigen Tagen auf hoher Ebene erste Gespräche mit Russland über eine Beendigung des Ukraine-Krieges aufgenommen, ohne Vertreter der Ukraine oder der EU zu berücksichtigen. Gestern Abend empfing US-Präsident Trump den polnischen Staatschef Duda im Weißen Haus. Trump habe die enge Allianz zwischen beiden Ländern bekräftigt und Polens Pläne zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben gelobt, hieß es im Anschluss. Duda erklärte, er habe den Eindruck, dass Trump daran interessiert sei, die Ukraine zu stärken - auch durch wirtschaftliche Beziehungen.
Politologin Sasse: "Möglicher Friedensplan muss umgesetzt werden"
Der Kreml hatte kürzlich erklärt, ein Treffen von Staatschef Putin und US-Präsident Trump sei noch in diesem Monat denkbar. Die Politologin Sasse gibt zu bedenken, dass ein möglicher Friedensplan für die Ukraine auch umgesetzt werden müsse. In diesem Punkt gebe es ein großes Fragezeichen, sagte Sasse im Deutschlandfunk. Denn: "Was zwei Präsidenten vereinbaren könnten, kann nicht automatisch in der Ukraine umgesetzt und abgesichert werden". Daher dürften die Europäer eine entscheidende Rolle spielen, vermutet die wissenschaftliche Direktorin des Berliner Zentrums für Osteuropa- und Internationale Studien.
Sasse erwartet, dass sich die EU-Mitgliedsstaaten zusammen mit Großbritannien zügig positionieren werden. "Wir stehen vor großen Fragen, wie Sicherheit in Europa neu gedacht werden muss." Das erfordere ein großes Umdenken - sowohl in militärischer, als auch in finanzieller Hinsicht. Die Politologin glaubt nicht, dass die EU diese Fragen gemeinsam lösen wird. Momentan stünden die Zeichen eher auf einer Art "Koalition der Willigen".
Diese Nachricht wurde am 23.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.